AFRIKA/UGANDA - „DAS OPFER UND DIE FÜRBITTE DER MÄRTYRER MÖGE DEN MENSCHEN IN UGANDA UND IN GANZ AFRIKA DAS GESCHENK DES GLAUBENS UND DES FRIEDENS BRINGEN“, SO KARDINAL SEPE IM HEILIGTUM DER UGANDISCHEN MÄRTYRER IN NAMUGONGO

Dienstag, 3 Juni 2003

Kampala (Fidesdienst) – „Die ugandischen Märtyrer sind durch ihre Christusnachfolge zu Jüngern und Aposteln geworden. Als Jünger haben sie ihr Leben an den Worten Jesu ausgerichtet; als Apostel haben sie die anderen zur Umkehr geführt, indem sie zu Missionaren unter ihren Mitmenschen geworden waren … Mit ihrer Hilfe ist das Evangelium, das bis dahin als fremd empfunden wurde ‚afrikanisch’“, so Crescenzio Kardinal Sepe, Präfekt der Kongregation für die Evangelisierung der Völker beim Gottesdienst im Heiligtum der ugandischen Märtyrer in Namugongo am Stadtrand von Kampala am 3. Juni. „Durch das Schicksal von Charles Lwanga und Mathew Mulumba und der Gefährten, die mit ihnen den Märtyrertod gestorben sind und auch durch Daudi Okelo und Jildo Ira (zwei junge Katechisten, die in Paimol als Märtyrer starben, und am 20. Oktober letzten Jahres selig gesprochen wurden) hat sich die Vorhersage Tertullians bewahrheitet, der in den ersten Jahren der Christenverfolgung schrieb: das Blut der Märtyrer ist Samen für neue Christen. Denn nach der Verfolgung erblühte das Christentum in Uganda wie vielleicht in keinem anderen Land Afrikas.“
Kardinal Sepe erinnerte hunderte von Gläubige, die bereits seit den ersten Morgenstunden in dem Wallfahrtsort eingetroffen waren daran, dass das Gedenken an die Märtyrer bedeutet, von ihnen zu lernen, wie man als wahre Christen und wahre Afrikaner leben kann“, weshalb sie auch unter verschiedenen Aspekten „leuchtende Beispiele“ seien. Es handle sich bei diesen Märtyrern um Zeugen des Glaubens und des konsequenten Handelns, denn „obschon sie noch sehrjung waren, hatten sie ihre christliche Berufung zutiefst verstanden und die Werte des Glaubens entschieden gelebt“. „Für sie war Jesus Christus nicht nur eine Realität für die man sich heute entscheidet und die man morgen wieder verlässt“, so der Kardinalpräfekt. „Diese Söhne Afrikas sind Vorbild und Herausforderung für alle, die heute nicht die Kraft und den Mut besitzen, gläubig zu sein, und sich von neuen Lehren von der christlichen Glaubensgemeinschaft entfernen lassen, die den Glauben verraten, die Kirche verlassen oder leben, als ob sie Feinde der christlichen Bevölkerung wären.
Es handele sich außerdem um Beispiele des apostolischen Eifers, da sie sich auch bewusst waren, „dass es nicht ausreicht, dass man das Geschenk des Glaubens empfängt, sondern diesen auch durch das konsequente Leben und das überzeugte Wort weitergeben sollte“; sie seien auch Beispiele der Verantwortlichkeit, so Kardinal Sepe, da „ihr Zeugnis uns daran erinnert, dass alle Christen in ihren Gemeinden Verantwortung übernehmen müssen“; und schließlich Beispiel der Vergebung und der Versöhnung durch ihr „heldenhaftes Ertragen der Gewalt, die sie selbst nicht als ihr Mittel gewählt hatten, womit sie die Aufmerksamkeit des unter politischen und ethnischen Spaltungen leidenden Uganda auf den einzig möglichen Weg für eine solide Einheit und einen dauerhaften Frieden lenken: nämlich Vergebung, Versöhnung und Engagement für Gerechtigkeit und Wahrheit“.
Abschließend forderte Kardinal Sepe auf, „das Engagement für den Frieden nicht aufzugeben“: „Der Frieden ist ein so wichtiges Geschenk, dass wir nie müde werden dürfen, durch inständiges und fortwährendes Gebet darum zu bitten … Wie Jesus fordern auch Charles Lwanga und seine Gefährten, Daudi Okelo und Jildo Irwa uns auf, furchtlos und ausdauernd zu sein. Ihr Opfer und ihre Fürbitte sollen den Menschen in Uganda und in ganz Afrika die Gnade der Standhaftigkeit, der Kraft und der Hochherzigkeit im Glauben bringen.“
(SL) (Fidesdienst 3/6/2003 – 45 Zeilen, 561 Worte)


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