AFRIKA/COTE D’IVOIRE - Jesuiten gründen in Abidjan eine Schule für Moral- und Politikwissenschaft für Studenten aus Westafrika

Dienstag, 7 Oktober 2008

Abidjan (Fidesdienst) – An der Westafrikanischen Schule für Moral- und Politikwissenschaft (Ecole des siences morales et politiques d’Afrique de l’Ouest), die vor kurzem in Abidjan eröffnet wurde, sollen zukünftige Führungskräfte ausgebildet werden, die spätere öffentliche und private Aufgaben im Licht der Kirchlichen Soziallehre angehen.
Das Institut inspiriert sich am renommierten „Institut d’études politiques“ in Paris, und wurde vom „Centre de Recherche et d’Action pour la Paix“ (CERAP) der Jesuiten gefördert. Die Schule bietet zweijährige Studiengänge an, wobei Fächer wie Menschenrechte, Konfliktbewältigung und Friedenskultur, Gute Regierungsführung, Wirtschaftsethik und nachhaltige Entwicklung auf dem Lehrplan stehen. Für das erste Studienjahr haben sich bereits 32 aus 8 afrikanischen Ländern angemeldet. Bis 2010 sollen jährlich rund 75 Studenten ausgebildet werden.

Der Geist, an dem sich die Schule inspiriert wird in der Präsentation zum Mastertitel im Fach „Bonne Gouvernance“ zusammengefasst: afrikanische Bürger sollen sich bewusst werden, welche Rolle sie spielen und dass sie „in allen Teilen der Welt arbeiten können, ohne sich minderwertig zu fühlen, weil sie in Afrika ausgebildet wurden“. Hierzu, heißt es in der Präsentation weiter, „muss sich Afrika jedoch andern kulturellen Werten öffnen, ohne dabei die eigenen Wurzeln zu verlieren. Der Kontinent ist berufen, einen Weg einzuschlagen, der zur Universalität, zum Multikulturellen führt. Dies ist nur möglich durch eine Erziehung, die den eigenen Kindern, Anpassungsfähigkeit, Führungsqualitäten, Erkenntnis- und Entscheidungsfähigkeit sowie Handlungsbereitschaft mit Blick auf eine gute Führungstätigkeit in Politik und Wirtschaft und im Sozialen vermittelt.“

Das CERAP ist die Nachfolgeinrichtung eines 1962 gegründeten Instituts, dessen Leitung es 2002 übernommen hat. Es versteht sich als eine Art „Volkshochschule“ und hat vier Abteilungen: Berufsbildung für Jugendliche; Dokumentation (Bibliothek, Internetzugang); akademische Abteilung mit der Schule für Moral- und Politikwissenschaft und einer Forschergruppe; Verlagshaus für pädagogische, wissenschaftliche und kulturelle Veröffentlichungen und die Zeitschrift Débats-Courrier d’Afrique de l’Ouest, deren letzte Nummer sich mit der Präsenz des Christentums in Westafrika befasst. (LM) (Fidesdienst, 07/10/2008)


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