AFRIKA/UGANDA - „Die internationale Staatengemeinschaft muss den ugandischen Zivilisten helfen, die jeden Tag Opfer unsagbarer Gewalt werden“. Appell der Comboni Missionare und Missionarinnen nach dem Mord an Pater Fulvi

Donnerstag, 1 April 2004

Rom (Fidesdienst) - „Angesichts der Unsicherheit und der Armut, die von dem in den 80er Jahren ausgebrochenen Bürgerkrieg verursacht werden, fühlen wir uns verpflichtet, an die internationale Staatengemeinschaft und all ihre Komponenten zu appellieren, damit sie den ugandischen Zivilisten hilft, die jeden Tag Opfer unsagbarer Gewalt werden, die zahlreiche bewaffnete Banden verüben“ heißt es in einer Verlautbarung der Comboni Missionare und Missionarinnen, die von Pater Teresino Serra und Schwester Adele Brambilla, Ordensoberer bzw. Ordensoberin unterzeichnet ist, in einem Kommentar zum Mord an Pater Lucionao Fulvi, der in seinem Zimmer in der Mission Layibi am Stadtrand von Gulu (Norduganda) in der Nacht vom 30. auf den 31. März ermordet wurde.
„Bisher ist die Identität des Mörders von Pater Fulvi noch unbekannt“, heißt es in der Verlautbarung weiter, „doch aufgrund der Informationen, die wir aus Uganda erhalten haben, nehmen wir an, dass es sich um die grausame Tat von Banditen handelt.“ Die Ordensleute bitten die zuständigen Behörden in Kampala um eine baldige Aufklärung des Tathergangs und wünschen sich „größeres Engagement seitens der Regierung zum Schutz aller Menschen, Laien und Ordensleute, die in den nördlichen Gebieten des Landes leben“. „Die Regierung in Khartum bitten wir darum, die Verteilung von Waffen und Munition an die nordugandischen Rebellen der Lord’s Resistance Army (LRA) zu verhindern und diejenigen, die Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen haben, der internationalen Justiz zu übergeben, an erster Stelle den LRA-Anführer Joseph Kony, der für die Entführung von über 25.000 Kinder verantwortlich ist, die in die Reihen seiner Armee eingezogen wurden, und das unerhörte Blutbad verursacht hat, das bisher über 100.000 Menschen das Leben gekostet hat.“
Die Missionare wenden sich auch an den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen, an die Afrikanische Union und an die Europäische Union mit der Bitte, „angemessene diplomatische Initiativen zur Beendigung dieser Spirale der Gewalt in Betracht zu ziehen“: „Im Zusammenhang mit dem Konflikt in Norduganda sollten auch die Verhandlungen zwischen der sudanesischen Regierung und den SPLA-Rebellen und die regionalen Auswirkungen des seit 1983 im Südsudan herrschenden Krieges berücksichtigt werden“. Abschließend beklagen die Comboni Missionare das mangelnde Interesse der westlichen Presse für die afrikanischen Kriege. „Wir sind davon überzeugt, dass der Tod von Pater Fulvi und 14 weiterer Missionare aus unseren Instituten, die in den vergangen 30 Jahren in Uganda gestorben sind, eine außerordentliches Zeichen der weltweiten Brüderlichkeit darstellt. Der heilige Daniele Comboni beschütze Afrika!“. (SL) (Fidesdienst, 1/4/2004 - 35 Zeilen, 412 Worte)


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