AFRIKA/KENIA - „Wir müssen das Flüchtlingsdrama bald möglichst lösen“, so Kofi Annan, der bei der jüngsten politischen Krise in Kenia vermittelte

Freitag, 26 September 2008

Nairobi (Fidesdienst) – „Die Situation der Binnenflüchtlinge liegt allen Kenianern am Herzen, denen ich begegnet bin. Man muss bald möglichst eine endgültige Lösung finden“, so der ehemaligen UNO-Generalsekretär, der aus Ghana stammende Kofi Annan, zur Lage der rund 80.000 Binnenflüchtlinge, die seit der Gewalt Anfang des Jahres, nicht in ihre Heimatdörfer zurückgekehrt sind (vgl. Fidesdienst vom 7. Januar 2008).
Kofi Annan, war während der politischen Krise (vgl. Fidesdienst vom 28. Februar 2008) als Mittler tätig und hält sich derzeit in Kenia auf, wo der den so genannten „Krieger-Bericht“ zu den Gründen und der Verantwortlichkeit im Hinblick auf die Auseinandersetzungen zwischen Präsident Kibaki und dem derzeitigen Premierminister Raile Odinga im Zusammenhang mit den Präsidentschaftswahlen von 2007 entgegen nimmt.
Wie die einheimische Presse unter Bezug auf die Regierung und das Rote Kreuz berichtet, leben in Kenia über 84.000 Menschen in Flüchtlingscamps und weitere 220.000 sind von den Hilfsprogrammen des Internationalen Kreuzes abhängig.
Die kenianische Regierung brachte unterdessen ein Wiedereingliederungsprogramm für die Flüchtlinge auf den Weg, in dessen Rahmen tausende Menschen in Übergangscamps in ihrer Herkunftsregion umgesiedelt werden sollen. In insgesamt 129.000 Camps im ganzen Land leben derzeit 76.400 Personen.
Bei den Auseinandersetzungen im Januar und Februar starben über 1.000 Menschen und rund 350.000 mussten ihre Wohnungen verlassen. Am meisten betroffen waren die ländlichen Gebiete. Dadurch wurde auch die Ernte zerstört, weshalb hunderttausende Menschen von Hilfsprogrammen der Regierung abhängig. Deshalb ist die Rückkehr der Menschen zu ihren Feldern besonders wichtig. Verhindert werden soll auch, dass sich die Menschen in den Barackensiedlungen in den Vororten von Nairobi oder anderer Großstädte niederlassen. Aus den provisorischen Camps sollen keine neuen Slums werden, wo Menschen leicht zu Opfern von Kriminalität werden oder Frustration zu neuer Gewalt führt.
Unterdessen wurden Wiederaufbauprogramme für die zerstörten Wohngegenden auf den Weg gebracht: in Rift Valley unterstützt das Rote Kreuz zum Beispiel den Bau von tausend neuen Wohnungen. (LM) (Fidesdienst, 26/09/2008)


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