AFRIKA/SIMBABWE - „Wir müssen den Menschen etwas zu Essen geben“, so die Bischöfe, während die Vereinbarungen über die Aufteilung der Macht noch nicht umgesetzt werden

Montag, 22 September 2008

Harare (Fidesdienst) – Während die Umsetzung der Machtaufteilung in Simbabwe noch nicht stattfindet, weil man sich nicht auf die Namen der Minister einigen kann, erinnern Vertreter der katholischen Kirche an die verheerenden Lebensbedingungen vieler Menschen im Land.
„Zu den dringlichsten Herausforderungen, denen sich die neue Regierung stellen werden muss, gehört die Versorgung der Menschen mit Lebensmitteln. Die Menschen brauchen dringend Grundnahrungsmittel und müssen eine schlechte Ernte überwinden und natürlich auch die verheerende wirtschaftliche Situation des Landes“, so P. Frederick Chiromba, Generalsekretär der Bischofskonferenz von Simbabwe. Dies berichtet die katholische Nachrichtenagentur CISA aus Nairobi.
Auch die Lage des Gesundheitssystems ist verheerend. Wie P. Chiromba betont gibt es in den Krankenhäusern keine Medikamente. „Die Ärzte haben nicht einmal eine Aspirin-Tablette für die Patienten“, Ein weiteres dringliches Problem sind nach Ansicht des Generalsekretärs der Bischofskonferenz die drei Millionen Flüchtlinge aus Simbabwe, die vor allem infolge der Wirtschaftskrise das Land verließen.
Die am 15. September unterzeichneten Vereinbarungen zur Machtaufteilung (vgl. Fidesdienst vom 12. und 16. September 2008) sehen die Bildung einer Regierung der Nationalen Einheit vor, an der Staatspräsident Robert Mugabe, der Oppositionsführer Morgan Tsvangirai, der unterdessen zum Premierminister ernannt wurde, und eine weiter Gruppe unter Leitung von Arthur Mutambara mitwirken sollen-
Die Vereinbarungen sehen vor, dass sich die Politiker über die Aufteilung der Ministerien einigen. Doch bisher kam noch keine Liste der Minister zustande, weil man sich vor allem im Hinblick auf die Schlüsselministerien unvereinbar sind: Verteidigung, Inneres, Information und Finanzen.
Der Rücktritt des südafrikanischen Staatspräsidenten Thabo Mbeki, der bei den Verhandlungen vermittelt hatte, überschattet den Aussöhnungsprozess ebenfalls. Die beteiligten Parteien und die Vertreter der Vereinten Nationen, die die Absprachen begleiten, zählten auf die Unterstützung des südafrikanischen Staatsoberhauptes. Mbeki setzte sich auch für eine Unterstützung seitens Gemeinschaft der Südafrikanischen Staaten (SADC) Simbabwe bei der Überwindung der Lebensmittelkrise in Simbabwe ein. Nach dem Rücktritt des Staatschefs des wichtigsten Landes in der Region könnte der entscheidende Impuls auch für dieses Hilfsprogramm fehlen. (LM) (Fidesdienst, 22/09/2008)


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