ASIEN/INDIEN - Brandanschlag auf die St. Peter und Paul-Kathedrale in Jabalpur: katholische Kirche besorgt

Freitag, 19 September 2008

Bhopal (Fidesdienst) – Die antichristliche Gewalt nimmt zu und dies bereitet vor allem auch der katholischen Kirche Sorge: zu Episoden der Gewalt kam es in Karnataka, Madhya Pradesh, Kerala und Tamil Nadu. Wie die Indische Bischofskonferenz dem Fidesdienst mitteilt wurde am 18. September ein Brandanschlag auf die Kathedrale von Jabalpur in der gleichnamigen Diözese im indischen Unionsstaat Madhya Predesh verübt. Um 20.15 drangen mehrere Männer in die Kathedrale ein, schütteten Benzin aus und steckten die Kirche in Brand. Die St. Peter und Paul-Kathedrale wurde bei dem Anschlag fast völlig zerstört. Insbesondere im Paulusjahr war die Kirche zum Zentrum der paulinischen Spiritualität geworden: hier sollten zahlreichen Begegnungen und Gottesdienste zur Figur des Völkerapostels stattfinden.
Dem Brand zum Opfer fielen der Altar, verschiedene Heiligenstatuen, Bücher, Kirchenbänke und andere Gegenstände aus Holz, einschließlich der Stützpfeiler, weshalb die Kirche nun einsturzgefährdet ist.
Nach Angaben der Bischofskonferenz waren von dem Anschlag zwar keine Personen betroffen, doch unter den Christen herrscht ein Klima der Einschüchterung nachdem bereits Brandanschläge auf zwei weitere Kirchen in den nahe gelegenen Verwaltungsbezirken Ratlam und Indore stattgefunden hatten.
Für den jüngsten Anschlag ist die radikale hinduistische Gruppe „Dharm Raksha Sena“ verantwortlich, deren Mitglieder sich nach Angaben von Augenzeugen nach dem Anschlag vom Tatort entfernten.
Die Behörden des Unionsstaates Madhya Pradesh versprachen unterdessen mehr Schutz und die Stationierung von Personal zur Bewachung christlicher Kirchen und Klöster.
Die Ortskirche wünscht sich ein treffen mit dem Premierminister des Staates. Erzbischof Leo Cornelio von Bhopal, der Hauptstadt von Madhya Pradesh berief unterdessen eine Krisensitzung zur Notlage ein, an der die anderen Bischöfe und Vertreter der katholischen Kirche teilnahmen. Bischof Jerald Almeda von Jabalpur bekräftigte: „Es ist für uns eine tragische Zeit, doch wir müssen trotzdem beten und geeint bleiben und dürfen nicht auf die Gewalt reagieren“. (PA) (Fidesdienst, 19/09/2008)


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