AMERIKA/ECUADOR - Insgesamt 101 Kinder werden nicht mehr auf den Müllhalden arbeiten müssen: Ein Projekt der Gemeinde „Santo Domingo de los Coloardos“ zur Bekämpfung von Kinderarbeit

Freitag, 26 März 2004

Quito (Fidesdienst) - Nach Schätzungen arbeiten in Ecuador insgesamt zwischen 500 und 1000 Kinder im Alter von 5 bis 7 Jahren auf Müllhalden, wo sie Abfälle sammeln und sortieren müssen. Die von der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) verabschiedete Konvention 182 gegen Kinderarbeit bezeichnet die Arbeit auf den Abfallhalden neben der Arbeit in den Bergwerken, bei der Ziegelherstellung, in der Landwirtschaft und auf Baustellen als eine der gefährlichsten Arbeiten, für die betroffenen Kinder.
In der rund 130 Kilometer von der Landeshauptstadt entfernten Gemeinde „Santo Domingo de los Colorados“ wurde letztes Jahr ein Programm für die Bekämpfung der Arbeit von Kindern auf den Müllhalden in die Wege geleitet. Im Rahmen eines Pilotprojekt der örtlichen Gemeindeverwaltung werden verschiedenen Maßnahmen durchgeführt, die mit Unterstützung des Programms für die Bekämpfung von Kinderarbeit der ILO (IPEC) und der Nichtregierungsorganisation „Entwicklung und Selbstversorgung“ (DyA) entwickelt wurden. Dank des Programms werden insgesamt 101 Kinder (68 Jungen und 33 Mädchen) nicht mehr auf den Müllhalden arbeiten müssen.
Im Rahmen einer gezielten Informationskampagne machte die Gemeinde Santo Domingo de los Colorados zunächst Bürger sowie staatliche und private Einrichtungen und nicht zuletzt die betroffenen Kinder selbst auf das Problem aufmerksam. Dabei wurde auch um konkretes und verantwortliches Engagement zur Bekämpfung des Problems der Kinderarbeit auf den Müllhalden aufgerufen.
Endziel ist die Unterzeichnung von staatlichen Verträgen für den öffentlichen und privaten Bereich auf nationaler, regionaler und lokaler Ebene sowie für Organisationen der internationalen Entwicklungszusammenarbeit über ein koordiniertes Vorgehen gegen die Arbeit von Minderjährigen auf den Müllhalden. Diese Verträgen sollen wiederum Teil eines spezifischen Projekts zur Verbesserung der Systeme der landesweiten Müllentsorgung sein. Die Gemeinde Santo Domingo de los Colorados bereitet zusammen mit dem Verband der ecuadorianischen Gemeinden (AME) auch eine juridische Grundsatzerklärung zur Arbeit in den Müllhalden vor, die in allen Gemeinden des Landes in Kraft treten soll: darin wird Kinderarbeit ausdrücklich verboten. (RZ) (Fidesdienst, 26/3/2004 - 32 Zeilen, 324 Worte)


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