ASIEN/THAILAND - „St. Joseph“ in Ayutthaya, die erste Kirche der einstigen Mission Siam: Die feierliche Einsegnung des Gotteshauses nach dessen Restaurierung erinnert an das große Engagement der Missionare

Donnerstag, 25 März 2004

Bangkok (Fidesdienst) - Am vergangenen 20. März wurde in Bangkok die Kirche „St. Joseph“ in Ayuttahaya nach abgeschlossener Restaurierung eingesegnet. Die Kirche St. Joseph war die erste katholische Kirche der einstigen Mission Siam, die von den französischen Missionaren der Gesellschaft für die Außenmissionen in Paris (MEP) schon bald nach ihrer Ankunft im Jahr 1662 errichtet wurde. Heute befinden sich in der Kappelle und auf dem daneben liegenden Friedhof deren sterbliche Überreste.
Die Einsegnungsfeier fand in Anwesenheit des Erzbischofs von Bangkok, Kardinal Michael Michai Kitbunchu, und des Apostolischen Nuntius in Thailand, Erzbischof Salvatore Pennacchio, statt. Außerdem nahmen zahlreiche Priester, Ordenleute und Laiengläubige aus den umliegenden Pfarreien teil. Da die Kirche nur ungefähr 100 Plätze hat, wurden auf dem Vorplatz zahlreiche Zelte aufgestellt in denen die Gläubigen die Feier auf dem Bildschirm verfolgen konnten. Zum Abschluss der Einsegnungsfeier nahmen alle Anwesenden an einer Prozession mit der Statue des hl. Joseph teil.
Kardinal Kitbunchu erinnerte daran, dass dieses Ereignis eine Verbindung mit den Ursprüngen der Evangelisierung in Thailand darstelle, die dank des wertvollen Beitrags der Missionare aus Frankreich stattfinden konnte. Nach dem Gottesdienst segnete er die Gräber von Bischof Pierre Lambert de La Motte, einem der Mitbegründer der Gesellschaft für die Außenmission und der Mission in Siam und von Bischof Louis Laneau, dem ersten Apostolischen Vikar, die sich in der Seitenkappelle der Kirche befinden. Sechs weitere Bischöfe und 23 Missionare sind auf dem Friedhof neben der Kirche begraben.
P. Pierre Lambert kam 1662 nach Siam: dort wurde seine Ankunft von König Narai begrüßt, der ihm auch die Erlaubnis zum Bau einer Kirche erteilte: so entstand die Kirche des hl. Joseph. Die ursprüngliche Holzkonstruktion wurde im Jahr 1666 errichtet, 1767 im Verlauf der birmanischen Invasion zerstört und 1847 von den Missionaren wieder aufgebaut. In der Kirche, die als erster Sitz der MEP-Mission in Siam betrachtet wird, sind 8 Apostolische Vikare und 30 Missionare beigesetzt. Kardinal Michael Michai Kitbunchu ließ die Kirche 2003 restaurieren.
Die Kirche St. Joseph in Ayutthaya ist somit ein Wahrzeichen des Evangelisierungswerkes und der Hingabe vieler Missionare, die ihr ganzes Leben in Thailand verbracht haben. (PA) (Fidesdienst, 25/3/2004 - 34 Zeilen, 370 Worte)


Teilen: