ASIEN/IRAK - DER BESUCH DES PRÄSIDENTEN DES PÄPSTLICHEN RATES „COR UNUM“, ERZBISCHOF PAUL JOSEF CORDES, EIN ZEICHEN DES ENGAGEMENTS DES HEILIGEN STUHLS FÜR DEN WIEDERAUFBAU DES FRIEDENS IM IRAK

Samstag, 31 Mai 2003

Bagdad (Fidesdienst) – „Der Besuch von Erzbischof Paul Josef Cordes ist ein weiterer Beweis für das besondere Augenmerk, das der Heilige Stuhl der Situation im Irak widmet“, so Youssef Bahofhy, ein leitender Mitarbeiter der Caritaszentrale in Bagdad im Gespräch mit dem Fidesdienst. Am 28. Mai hat der Präsident des Päpstlichen Rates „Cor Unum“ seinen Besuch im Irak begonnen, in dessen Verlauf er die Erfordernisse und Bedingungen für das Engagement der katholischen Kirche in diesem Land überprüfen will.
Erzbischof Cordes will in Zusammenarbeit mit Bischöfen und katholischen Nichtregierungsorganisationen einen Plan für Hilfsprogramme erarbeiten, mit deren Hilfe die Notlage im Gesundheitswesen und im Bereich der Lebensmittelversorgung überwunden und damit der Wiederaufbau des Landes ermöglicht werden soll. Am 1. Juni feierte Erzbischof Cordes einen Gottesdienst in der Kathedrale von Bagdad. Für den 2. Juni ist ein Besuch in Mosul vorgesehen.
Zu den beteiligten Hilfsorganisationen gehört auch Caritas Irak. „Die Erklärungen von Papst Johannes Paul II. zum Frieden und zur Versöhnung in Irak wurden von den Irakern mit Freude aufgenommen“, so der Caritas-Mitarbeiter Youssef Bahofhy im Gespräch mit dem Fidesdienst. „Als Caritas fühlen wir uns besonders verpflichtet das in die Praxis umzusetzen, was der Papst sagt. Wir haben ein Projekt in die Wege geleitet, in dessen Rahmen Schulen und Krankenhäuser für alle Iraker ungeachtet der religiösen oder ethnischen Abstammung gebaut werden sollen. Dieses Projekt soll alle Teile der Gesellschaft und alle Religionen im Irak betreffen. Wir sind davon überzeugt, dass alle Iraker am Entstehen eines neuen Irak mitarbeiten können“.
Zu den dringendsten Notwendigkeiten gehört auch die Gewährleistung eines Mindestmaßes an Sicherheit im Irak. Wie Quellen der Ortskirche aus Mosul im Nordirak gegenüber dem Fidesdienst erklärten, ist man dort „sehr besorgt“, was die öffentliche Sicherheit anbelangt. In Karakus, einer Kleinstadt mit rund 25.000 Einwohnern, bei denen es sich ausschließlich um Christen handelt, wurde die Zivilbevölkerung bereits mehrmals von bewaffneten Banden überfallen. Es gibt keine Polizei mehr, deshalb herrscht Anarchie“.
Zur Frage der Sicherheit hatte sich jüngst auch Karel Zelenka, der bei Caritas Internationalis für die internationale Zusammenarbeit zuständig ist, in einem Interview mit dem Fidesdienst geäußert (vgl. Fidesdienst vom 28/5/2003).
(LM) (Fidesdienst 31/5/2003 – 32 Zeilen, 371 Worte)



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