ASIEN/MALAYSIA - Der gemäßigte Muslim Abdullah Badawi gewinnt die Wahlen: ethnische und religiöse Minderheiten begrüßen das Wahlergebnis

Dienstag, 23 März 2004

Kuala Lumpur (Fidesdienst) - Die malaiischen Bürger und insbesondere diejenigen, die ethnischen und religiösen Minderheiten angehören, freuen sich über den Ausgang der jüngsten Wahlen. Die gemäßigte Politik des Ministerpräsidenten Abdullah Ahmad Badawi und seine Partei Barisan Nasional (BN) sowie die Koalition der Unitad Malays National Organisation (UMNO) wurden bei den Wahlen vom 21. März bestätigt.
Die BN erhielt 47 neue Sitze und die Koalition hat insgesamt 195 der 219 Abgeordnetensitze im malaiischen Parlament und regiert in 12 der insgesamt 13 malaiischen Bundesstaaten, wobei sie die Islamische Partei PAS an der Regierung im Staat Terengganu ablöste und nur im Bundesstaat Kelantan verlor.
„Dieses Wahlergebnis stellt die Zustimmung der Bürger für die Regierungskoalition unter Beweis“, so der neue Premierminister, der den Kampf gegen Korruption, politische Reformen und den Schutz ethnischer und religiöser Minderheiten in den Mittelpunkt seiner Wahlkampagne gestellt hatte. Seine Politik basiert auf einem gemäßigten Isalm mit einer modernen und toleranten Vision des Islam. Badawi hatte auch versprochen, Terrorismus und islamischen Fundamentalismus zu bekämpfen.
Die islamische PAS-Partei hatte hingegen die Kopftuchpflicht für Frauen, die Konsolidierung der islamischen Gesetze der Scharia insbesondere im sozialen Bereich und in den Schulen, zu Schwerpunkten der Wahlkampagne gemacht. Im vergangenen Jahr hatte die malaiische Regierung rund 2.500 islamischen Schulen die Zuschüsse gekürzt, da sie als Zentren der Verbreitung der Ideologie der PAS gehalten werden.
Am Vorabend der Wahlen hatten die christlichen Kirchen, die sich in der ökumenischen Christian Federation of Malaysia zusammenschließen, die Gläubigen aufgefordert, ihre Stimme Kandidaten zu geben, die sich für das Wohl der ganzen Bevölkerung einsetzen, einschließlich ethnischer, linguistischer und religiöser Minderheiten. Ein interreligiöser Rat, der Religionsvertreter von Christen, Hindus, Buddhisten und Sikh vereint hatte die Gläubigen gebeten, ehrliche und politisch qualifizierte Kandidaten zu wählen.
Unterdessen begrüßten insbesondere auch die religiösen Minderheiten die Wahl Badawis, den Bischof Murphy Pakiam von Kuala Lumpur in einem Gespräch mit dem Fidesdienst als „herzliche und hilfsbereite Person und als moderaten Muslim“ bezeichnet hatte. „Die Wirtschaft befindet sich in einer Phase der Besserung und wir hoffen, dass auch die politische Stabilität und das Augenmerk für sittliche Werte zum Wohl der Bürger beitragen werden. Auch die vor allem in den nördlichen Landesteilen agierenden kleinen fundamentalistischen Gruppen machen derzeit keine Probleme. Gegenwärtig gibt es keine Spannungen und auch im Zusammenhang mit den Wahlen werden keine neuen Unruhen befürchtet. Die Perspektiven für die Zukunft scheinen deshalb ermutigend“, so der Erzbischof zum Fidesdienst.
Von den 25 Millionen Einwohnern Malaysias sind 47,7% Muslime und 8.3% Christen, außerdem gibt es Hindus, Buddhisten und angehörige von Stammesrelgionen. Die insgesamt 770.000 Katholiken sind in 8 Kirchenprovinzen strukturiert. (PA) (Fidesdienst, 23/3/2004 - 43 Zeilen, 436 Worte)


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