ASIEN/INDIEN - „Gegen Gewalt und Fundamentalismus feiern wir einen Tag des Fastens und des ökumenischen Gebets und inspirieren uns dabei an Mutter Teresa, dem Modell der universalen Nächstenliebe“: der Sprecher der Bischofskonferenz spricht mit dem Fidesdienst über die Friedensinitiative am 7. September

Donnerstag, 4 September 2008

New Delhi (Fidesdienst) – „Der besondere Tag des Fastens und des Gebets am 7. September ist ein Tag, an dem wir Gott anrufen und uns ihm anvertrauen, und der christlichen Konfessionen und Religionsgemeinschaften in Indien vereinen wird. In vollkommener ökumenischer Einheit werden wir zusammen beten und Seite an Seite stehen gegen Gewalt und zum Schutz des Lebens“, so P. Babu Joseph, Sprecher der Indischen Bischofskonferenz, im Gespräch mit dem Fidesdienst zu dem von den indischen Bischöfen nach der antichristlichen Gewalt für den 7. September einberufenen Friedensinitiative.
„Der Tag wird in den Kirchen von den ersten Morgenstunden bis zum Abend begangen und es finden Gottesdienste, Eucharistische Anbetungen, Rosenkranzgebete und Gebetswachen statt“, erklärt P. Babu, „Wir werden für die Opfer in Orissa beten und für ihre Familien, für die Christen, die aus ihren Wohnungen vertrieben wurden und nun ein Dasein als Flüchtlinge führen. Wir werden für Frieden, Einheit und Harmonie für das Land beten und Gott darum bitten, die Gewalt und den Hass aus den Herzen zu vertreiben.“
Der Tag des Gebets und des Fastens – so der Sprecher der Bischofskonferenz – „wird alle Menschen guten Willens, einschließlich der Hindus uns Muslime sowie der Vertreter der zivilen Behörden vereinen“.
„Es ist notwendig“, so P. Babu weiter, dass wir der ganzen indischen Gesellschaft zeigen: man muss das Leben aller Bürger, unabhängig von der Religion zu der sie sich bekennen, schützen. Wir möchten die ganze Nation daran erinnern, das Indien seit jeher ein multiethnisches, multikulturelles und multireligiöses Land war und dass Frieden möglich ist. Alle Bürger sind gleich vor dem Gesetz und in ihrer Würde vor Gott und vor den Menschen. Alle haben Anspruch auf dieselben unveräußerlichen Rechte.“
P. Babu erläutert die Ziele der Initiativen im Einzelnen: „Wir wollen, dass dieser Tag ein Moment der Einheit des Landes ist, gegen Gewalt, extremistische Ideologien und politische, soziale und religiöse Diskriminierung. Wir inspirieren uns dabei an Mutter Teresa von Kalkutta, deren Fest wir am 5. September feiern, und bitten sie um ihren Schutz: sie war in Indien ein Vorbild für universale Nächstenliebe.“
Der Gebetstag wird in ganz Indien und auch im Staat Orissa stattfinden. In diesem Zusammenhang erklärt der Sprecher der Bischofskonferenz: „Wir befürchten, dass es in Orissa – obschon es sich um eine friedliche und gewaltlose Initiative handelt, bei der die spirituelle Dimension im Mittelpunkt steht – zu weiteren Spannungen und zu möglichen Reaktionen der extremistischen Gruppen kommen wird, die noch nicht ganz unter Kontrolle sind. Aus diesem Grund haben wir die Regierung gebeten, besondere Sicherheitsmaßnahmen zu treffen und den Schutz aller christlicher Bürger zu gewährleisten“. (PA) (Fidesdienst, 04/09/2008 – 39 Zeilen, 457 Worte)


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