AFRIKA/GHANA - „Accra solte die Armen zu Hauptakteuren der eigenen Entwicklung machen“, so die Vertreter christlicher Kirchen bei der Internationalen Entwicklungshilfekonferenz

Mittwoch, 3 September 2008

Accra (Fidesdienst) – „Die Hälfte der Hilfen kommen in Form von teueren Beratern, die den Anweisungen der Geldgeber direkt verantwortlich sind. Die lokalen Gemeinden sollten eine größere Rolle bei Entscheidungen spielen, die das Leben vieler Menschen beeinflussen. Dies bedeutet, dass internationale Geldgeber nicht länger Bedingungen stellen, die eine demokratische Verwaltung der Hilfsmittel weiterhin untergraben“, so kritisiert Gweneth Berge von ACT Development das gegenwärtige System der Verteilung von Hilfsmitteln für die Entwicklungshilfe in einer Verlautbarung zur Dritten Internationalen Entwicklungshilfekonferenz, die am 2. September in Accra (Ghana) eröffnet wurde.
Die Verlautbarung, die dem Fidesdienst vorliegt, ist von Caritas Internationalis, dem Symposium der Bischofskonferenzen von Afrika und Madagaskar (SECAM), der All Afrika Conference of Churches (AACC), der International Cooperation for Development and Solidarity (CIDSE) und von ACT Development unterzeichnet. „Unsere Sorge ist es, dass die Interessen der Armen sich nicht in den Dokumenten zur Vorbereitung auf die Konferenz widerspiegeln“, so die Unterzeichner.
„Rund 29.000 Kinder unter fünf Jahren sterben jeden Tag, vor allem an Ursachen, denen man vorbeugen könnte. 6 Millionen der insgesamt 11 Millionen Kinder, die jedes Jahr sterben, könnten durch wirksame und preiswerte Methoden gerettet werden. In Accra kann die Methode potentiell verbessert werden, mit der der Skandal der Armut beendet wird, doch nur, wenn man den Armen dabei Hilft zu Hauptakteuren der eigenen Entwicklung zu werden“, so Mwume Dandala, Generalsekretär der All Africa Conference of Churches.
„Kirchen und religiöse Organisationen liefern Gesundheit, Bildung und andere Dienstleistungen in den Entwicklungsländern. Sie sollten auch als Partner bei der Verteilung von Entwicklungshilfe anerkannt werden“, so Bischof Francisco Silota von Chimoio (Mosambik), der als Vertreter des SECAM an der Konferenz in Accra teilnimmt. „Wir haben auch zu einem Wandel der Mentalität unter den Bürgern Afrikas beigetragen. Das Abhängigkeits-Syndrom muss überwunden werden. Die Menschen müssen verstehen, dass sie Talente und Charismen besitzen, mit denen sie zum eigenen Schicksal beitragen können“, so der Bischof.
An der Konferenz in der ghanaischen Hauptstadt Accra nehmen über 800 Teilnehmer aus aller Welt teil. Ziel des Treffens ist es, zu überprüfen, ob die bisher umgesetzten Maßnahmen in Bezug auf die Verteilung von Entwicklungsgeldern greifen. Zudem wollen partner- und Geberländer ihre Erfahrungen austauschen, die in ein neues Dokument mit Zielen für die Entwicklungshilfepolitik der nächsten Jahre einfließen sollen. (LM) (Fidesdienst, 03/09/2008 – 35 Zeilen, 385 Worte)


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