AFRIKA/RUANDA - KARDINAL SEPE TRIFFT PASTORALARBEITER UND SEMINARISTEN: „IHR SEID ALS KIRCHE IN RUANDA BERUFEN, ERNEUT HINAUSZUFAHREN IN DIE MISSION!“. BOTSCHAFT DER HOFFNUNG FÜR DIE GEFANGENEN, DIE BERUFEN SIND; SICH FÜR DAS GEMEINWOHL ZU ENGAGIEREN

Freitag, 30 Mai 2003

Kigali (Fidesdienst) – Im Verlauf seines Besuchs in Ruanda nahm Kardinal Crescenzio Sepe, Präfekt der Kongregation für die Evangelisierung der Völker am Donnerstag, 29. Mai, an einem Treffen mit den Pastoralarbeitern teil, denen er vor allem eine besondere Beziehung zur Eucharistie als Quelle der Mission empfahl. „Damit wir wahre Missionare werden können, müssen wir vor der Eucharistie innehalten, denn das eucharistische Opfer macht die Sorge der Kirche um die ganze Menschheit spürbar … Der Christ sollte der Anbetung viel Zeit widmen … Die Zeit, die wir der schweigsamen eucharistischen Anbetung widmen, widmen wir Gott, doch diese Zeit trägt auch zur Heiligung und zur Befriedung der Menschen bei. Die Eucharistie ist deshalb eine wahre Quelle der Mission“. Sodann forderte der Kardinal die Kirche in Ruanda auf, „in die Mission hinauszufahren und damit trotz auftretender Schwierigkeiten einer faszinierende Reise zu unternehmen“… „Wir sind berufen, das Evangelium der Liebe in fruchtbare, aber auch in trockene Erde einzupflanzen, doch der Herr ist immer bei uns. Wir sind berufen die Kleinsten und die Paare, die Jugendlichen und die Familie, die Politik und die Schule, die Freiheit und die Gerechtigkeit, die Frauen und die älteren Menschen zu erziehen. Es geht dabei um große Themen, doch die Zukunft ist reich an Hoffnung, denn sie gehört Gott“.
In einer kurzen Botschaft an die Gefangenen der Haftanstalt in Kigali, der er am Nachmittag des 29. Mai einen Besuch abstattete, betonte Kardinal Sepe: „… der Völkermord hat Menschenleben zerstört, das Volk gespalten, Hass entstehen lassen und der ganzen Gesellschaft den Sinn für Geschwisterlichkeit und Liebe entzogen“. In diesem Zusammenhang appellierte er an alle mit der Bitte um „aufrichtiges und geschwisterliches Engagement und einen Beitrag zum Wiederaufbau der Gesellschaft auf der Grundlage jener geistlichen und moralischen Werte, die allein von Christus kommen können. Das Streben nach Gemeinwohl, Frieden und Einheit der Menschen in Ruanda sollte Leitmotiv für das Handeln jeden Einzelnen sein … Ich wünsche mir, dass dieses Gefängnis für alle zu einem Zeichen des neuen Lebens und der neue Hoffnung werden möge“.
Bei seinem Besuch im Philosphat in Kabgayi feierte der Kardinal am Morgen des 30. Mai eine Heilige Messe für die Seminaristen eine Heilige Messe für Seminaristen, Ausbilder und Mitarbeiter des Seminars. „Der Bote des Evangeliums ist als Person stets mit Christus vereint. Er darf sich deshalb nicht von denjenigen einschüchtern lassen, die sein Zölibat nicht schätzen, denn er vertraut in Gott“, so der Kardinal. „Liebe junge Männer, wenn ihr wirklich für die Christusnachfolge motiviert seid, dann wird es in eurem zukünftigen Leben als Priester keine Angst geben. Doch man darf mit Gott nicht scherzen und man darf auch kein Versprechen ablegen, das man nicht halten kann“, so Kardinal Sepe weiter, „deshalb müsst ihr das Zölibat als wesentlichen Bestandteil eurer Berufung betrachten“. Außerdem wies der Präfekt der Kongregation für die Evangelisierung der Völker auf die Notwendigkeit des „bescheidenen und zuversichtlichen“ Gebets hin und sagte zu den Seminaristen wörtliche: „Fühlt euch heute und für immer Zeugen der Auferstehung des Herrn Jesus Christus, seid unter euren ruandischen Schwestern und Brüdern Missionare und Verkünder der heilbringenden Gegenwart Christi“.
(SL) (Fidesdienst, 30/5/2003 – 43 Zeilen, 538 Worte)



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