AFRIKA/MALI - Fortschritte bei den Friedensgesprächen zwischen der Regierung und den Tuareg-Rebellen

Freitag, 25 Juli 2008

Bamako (Fidesdienst) – Vertreter der Regierung in Mali und der Tuareg-Rebellen treffen sich in den kommenden Tagen zu Gesprächen im Hinblick auf die Umsetzung des Friedensabkommens von 2006.
Die in Algerien getroffenen Vereinbarungen wurden bisher größtenteils nicht umgesetzt und die Auseinandersetzungen zwischen den Tuareg-Rebellen und den Regierungssoldaten wurden nie beendet. Algerien, dem die Sicherheit der Länder südlich der Sahara zunehmend Sorge bereitet, konnte nun die beteiligten Parteien dazu bewegen, sich erneut an den Verhandlungstisch zu setzen. Am 21. Juli wurde in Algier ein neues Abkommen erzielt, das zu einem umgehenden Waffenstillstand führte. Bis zum 15. August soll die Freilassung der Häftlinge vereinbart werden (mindestens 92 Regierungssoldaten befinden sich in den Händen verschiedener Guerilla-Gruppen). Außerdem sollen Landminen beseitigt und die Rückkehr von Vertriebenen in die Heimat auf den Weg gebracht werden. Eine gemischte Kommission, der Rebellen und Regierungsvertreter angehören, wird die Umsetzung der jüngsten Vereinbarungen überwachen.
Die algerische Presse unterstreicht indes, dass der diplomatische Erfolg nicht nur eine Frage des Prestiges und der guten Nachbarschaft sein, sondern auch die nationale Sicherheit anbelange. Denn südlich der Sahara, an der Grenze zwischen dem Süden Algeriens, Mali und den anderen Staaten der Region sei eine Art „Freizone“ entstanden, wo Schmugglerei (Waffen, Drogen und Menschen), Rebellengruppen und Terrororganisationen sich ausbreiten. Besondere Sorge bereitet Algerien die Präsenz der radikalen islamistischen Gruppe GSPC, die sich seid einiger Zeit auch als Al Kaida des Magreb bezeichnen und ihre Treue zu Bin Laden bekennen.
Die Präsenz von Tuareg-Rebellen im Norden Mails trägt zur Instabilität in der Region bei, weshalb Algerien versucht, zwischen den Parteien zu vermitteln. Bei den Tuareg handelt es sich um Nomaden, die vorwiegend in Mali, Niger und in Südalgerien leben (weitere Tuareg-Völker gibt es in Libyen, Burkina Faso und im Tschad). Die Tuareg-Rebellen fühlen sich von den Regierungen der Staaten, in denen sie leben diskriminiert. In Mali schließen sich die Tuareg-Rebellen im Demokratischen Bündnis für den Wandel zusammen und fordern insbesondere wirtschaftliche Unterstützung für die Regionen, in denen sie leben, darunter die Verwaltungsbezirke Tombouctou, Gao und Kidal, die rund zwei Drittel des nationalen Territoriums ausmachen und in denen 10% der Bevölkerung des Landes leben. (LM) (Fidesdienst, 25/07/2008)


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