ASIEN/INDONESIEN - Fastenzeit als Gelegenheit zum Aufbau einer Kultur des Friedens und der Versöhnung

Donnerstag, 11 März 2004

Jayapura (Fidesdienst) - Eine Fastenzeit im Zeichen der Versöhnung und der Toleranz wünscht sich die Diözese Jayapura in der indonesischen Provinz Westpapua (auch Irian Jaya), wo es immer noch zu Konflikten zwischen indonesischen Soldaten und separatistischen Bewegungen kommt.
Wie Beobachter aus kirchlichen Kreisen gegenüber dem Fidesdienst berichte, steht die Konfliktbewältigung im Mitteilpunkt der diesjährigen Kampagne zur Fastenzeit. In diesem Sinn veröffentlichte die Justitia et Pax-Kommission der Diözese zur Fastenzeit 4.000 Exemplare einer Broschüre mit dem Titel „Kultur des Friedens und der Versöhnung“.
Die Broschüre, die in der Landessprache veröffentlicht wurde, ist in einem gut verständlichen und ansprechenden Stil gehalten. Es werden vor allem anhand von Alltagsprobleme Vorschläge zum Aufbau einer Kultur des Friedens geschildert, die Gewalt als Lösung der Konflikte ablehnt und die verschiedenen Volksgruppen zum Dialog miteinander anregt.
Insgesamt 35 Katechisten, die eine spezifische Ausbildung erhielten, besuchen Pfarreien und Gemeindezentren der Diözese, wo sie im Rahmen von Tagungen und Diskussionsrunden über die Möglichkeiten zum Aufbau des Friedens informieren.
In der Provinz Westpapua, in zahlreiche Volksgruppen zusammenleben, stößt die Initiative auf großes Interesse: die zahlreichen Teilnehmer der im Rahmen der Fastenkampagne durchgeführten Veranstaltungen denken gemeinsam darüber nach, wie sie die Anregungen in ihren eigenen Dörfern und im Alltagsleben umsetzen können.
Die Broschüre „Kultur des Friedens und der Versöhnung“ wurde auch in nichtchristlichen Schulen, Gemeinden und Dörfern verteil, wo die Idee ebenfalls großen Anklang fand.
Die von Bischof Leo Laba Ladjar OFM geleitete Diözese Jayapura engagiert sich besonders aktiv für die Förderung von Gerechtigkeit, Frieden und Menschenrechten. Erst vor kurzem wurde zu diesem Zweck auch eine Homepage eingerichtet, die historische Dokumente, Appelle und aktuelle Informationen zum Konflikt auf Papau enthält, wo vor allem Menschenrechtsfragen ein besonderes Augenmerk gewidmet wird. Seit die Provinz 1960 von Indonesien annektiert wurde, kam es häufig zu Menschenrechtsverstößen. (PA) (Fidesdienst, 11/3/2004 - 28 Zeilen, 302 Worte)


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