AFRIKA/SAMBIA - „Als Christen sind wir alle berufen die Frohbotschaft Christi zu verkünden und auf Ungerechtigkeit hinzuweisen, wo immer wir sind“: Schlussdokument der Vollversammlung der AMECEA

Donnerstag, 10 Juli 2008

Lusaka (Fidesdienst) – „Ihr seid das Salz der Erde, ihr seid das Licht der Welt“ (Mt 5,13-14): lautet das von der XVI. Vollversammlung der Vereinigung der Ostafrikanischen Bischofskonferenzen (AMECEA) verabschiedete Dokument, das dem Fidesdienst vorliegt. Die Versammlung tagte vom 27. Juni bis 7. Juli in Lusaka (Sambia). Der AMECEA gehören die Bischofskonferenzen von Eritrea, Äthiopien, Malawi, Kenia, Tansania, Sudan, Uganda, Sambia und als assoziierte Mitglieder die Bischofskonferenzen von Dschibuti und Somalia an.
In ihrem Dokument erinnern die Bischöfe zunächst an die Krisensituationen in Ostafrika und äußern sich in diesem Zusammenhang zutiefst besorgt im Hinblick auf die Krise in Simbabwe.
Das Thema der Versammlung lautete „Versöhnung durch Gerechtigkeit und Frieden“. Hierzu heißt es im Schlussdokument: „Die Kirche besitzt zwar nicht über die Mittel zur Lösung von Konflikten und Spannungen“, trotzdem müsse sie weiterhin im gegenwärtigen Kontext prophetische Stimme sein, was soviel bedeute wie „Gerechtigkeit, Frieden und Versöhnung fördern“. „Als Hirten glauben wir, dass die Versöhnung im Mittelpunkt des kirchlichen Handelns stehen muss und dass sie von den Herzen der einzelnen Menschen ausgehen muss. Als Christen sind wir alle berufen, die Frohbotschaft Christi zu verkünden und auf Ungerechtigkeit hinzuweisen, wo immer wir sind“.
Das Dokument erinnert auch daran, dass „die Kluft zwischen Armen und Reichen immer größer wird“ und dass viele Faktoren zur Zunahme der Armut in den Ländern Ostafrikas beitragen. In diesem Zusammenhang nennen sie insbesondere die ungerechte Verteilung der Ressourcen, die schlechte Regierungsführung, Korruption, Konflikte und die Verbreitung von Aids. „Wie sehen und schätzen die Bemühungen einiger unserer Regierungen“, so die Bischöfe weiter, „die dafür sorgen dass die Gesetze und Prinzipien einer guten Regierungsführung geachtet werden und wir loben jene Regierungen, die Konflikte durch eine friedliche Aussöhnung lösen konnten“. In diesem Zusammenhang wünschten sie sich auch regelmäßige Kontakte zwischen der Kirche und den Parlamenten der einzelnen Länder sowie eine Präsenz bei der Afrikanischen Union.
Die Bischöfe erinnern sodann auch an die Rolle der Medien beim Bemühen um Versöhnung und Verständigung zwischen den Völkern: „Wir müssen die Kommunikation auch in der Kirche fördern“ und „die katholischen Medien müssen Botschaften der Hoffnung verteilen“, heißt es hierzu in dem Dokument-
Zum Thema Familie erinnern die AMECEA-Bischöfe insbesondere an die Bedeutung der Einheit der Familie und daran, dass die Familie „geschützt, gestärkt und unterstützt werden muss, da sie das Rückgrat jeder Nation ist“.
Besorgt äußern sich die Bischöfe auch hinsichtlich der Umweltschäden, die vor allem von den Industrienationen verursacht werden und fordern alle dazu auf, sich für den Umweltschutz zu engagieren.
Zum Thema Gerechtigkeit und Frieden gehöre auch der interreligiöse Dialog, weshalb die Bischöfe alle in diesem Bereich Tätigen zu Engagement für Frieden und Wohlstand aufrufen.
Abschließend erinnern die Bischöfe an die bevorstehenden Jubiläumsfeiern im Jahr 2011, die im Rahmen der XVII. Vollversammlung in Nairobi (Kenia) vom 27. Juni bis 7. Juli 2011 stattfinden werden und bitten den heiligen Apostel Paulus in seinem Jubiläumsjahr um Beistand bei der Verwirklichung der eigenen Pastoralprogramme zur „Versöhnung durch Gerechtigkeit und Frieden“ (SL) (Fidesdienst, 10/07/2008)


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