ASIEN/INDIEN - „Die Christen sind zwar wenige aber fest entschlossen und hoffen, dass eine Vorherrschaft hinduistische Fundamentalisten vermieden werden kann“. Der Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke in Indien im Gespräch mit dem Fidesdienst

Donnerstag, 11 März 2004

Bangalore (Fidesdienst) - „Bei den kommenden Wahlen sind die Christen, die in Indien als Minderheit leben, trotzdem in einigen Landesteilen von ausschlaggebender Bedeutung. In einigen Regionen werden christliche Wähler wahrscheinlich sogar das Endergebnis in ausschlaggebendem Maß beeinflussen. Aus diesem Grund sollte die Kirche vereint sein, wenn es darum geht, die eigenen Prinzipien zu schützen“, so der Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke in Indien, Mgr. Ignace Siluvai aus der Diözese Bangalore, im Gespräch mit dem Fidesdienst in einem Kommentar zur Situation der christlichen Gemeinden in Indien im Vorfeld der Wahlen im April dieses Jahres.
Im Gespräch mit dem Fidesdienst wies Mgr. Siluvai auch auf die von den hinduistischen Extremisten ausgehende Gefahr hin: „Angesichts der Drohungen hinduistischer Fundamentalisten, die der Regierungspartei Baratiya Janata Party (BJP) nahe stehen, müssen christliche Wähler angemessene Vorsichtsmaßnahmen treffen. In den meisten Teilen Indiens wurde unter den katholischen Wählern ein entsprechendes Bewusstsein geweckt. Zu diesem Zweck haben die Bischöfe in den verschiedenen indischen Unionsstaaten in Hirtenworten zu den Wahlen die Wählerschaft darauf hingewiesen, welche Positionen die Kirche im sozialen und politischen Bereich vertritt“.
„Probleme wird es geben“, so der Nationaldirektor, „wenn hinduistische Fundamentalisten nach den Wahlen eine weite Mehrheit haben sollten: in diesem Fall könnte es zu Änderungen der indischen Verfassung kommen, die bisher einen laizistischen und säkularen Staat garantiert, und dies könnte für die katholische Kirche zusätzliche Schwierigkeiten mit sich bringen. In einigen Landesteilen kommt es weiterhin zur Angriffen und terroristischen Handlungen gegen Christen. Doch die von den hinduistischen Fundamentalisten ausgehende Gefahr hält uns nicht davon ab, die Frohbotschaft weiterhin zu verkünden. Denn je mehr die christliche Gemeinschaft verfolgt wird, umso mehr wächst sie.“
„Die Päpstlichen Missionswerke“, so Mgr. Siluvai abschließend, „arbeiten eng mit den indischen Bischöfe zusammen und versuchen auf allen Ebenen ein Bewusstsein für die Themen die Mission zu wecken, wobei auch viel mit Kindern gearbeitet wird. An unserem letzten Treffen im Februar nahmen 8.500 indische Kinder teil, die davon begeistert waren, dass sie ‚kleine Missionare’ sein durften“. (PA) (Fidesdienst, 11/3/2004 - 35 Zeilen, 352 Worte)


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