AFRIKA/MADAGASKAR - Sturmwind „Gafilo“ kehrt nach Madagaskar zurück: Vor der Küste des Landes wird eine Fähre vermisst

Mittwoch, 10 März 2004

Antananarivo (Fidesdienst) - „Der von dem Sturmwind verursachte Schiffsbruch einer Fähre in der Straße von Mosambik vor der Küste des Landes ist bisher noch nicht offiziell bestätigt, doch es wird seit dem gestrigen 9. März vermisst“, so der Direktor von Radio Don Bosco Madagascar, Pater Cosimo Alvati, im Gespräch mit dem Fidesdienst. „Nach Aussage der Behörden wird weiterhin nach dem vermissten Schiff gesucht“, so Pater Alvati weiter. An Bord der von den Komoren kommenden Fähre befanden sich rund 130 Passagiere.
Der Sturmwind „Gafilo“ hatte im Land bereits am Sonntag, den 7. März, erstmals große Schäden verursacht. „Am 7. März waren vor allem die nördlichen Regionen des Landes betroffen“, so Pater Alvati. „Um 4.00 Uhr morgens kam der Sturmwind zunächst von Nordosten her mit einer Windgeschwindigkeit von 300 Stundenkilometern über das Land; von dort aus blies er vom Norden aus weiter in Richtung Süden und verschwand dann über das Meer. Nun ist er aus dem Südwesten wieder zurückgekehrt und es ist vor allem die Region um die Stadt Ankazoabo betroffen. In der Hauptstadt Antananarivo regnet es zwar ununterbrochen, aber die Situation ist relativ ruhig.“
Die Schätzungen über verursachte Schäden bleibt weiterhin provisorisch. Wie aus einem ersten Bericht von Caritas Madagaskar hervorgeht, der dem Fidesdienst vorliegt, sind die Dörfer Vohémar, Sambava, Antalaha, Maroantsetraim Nordosten des Landes zu 90% zerstört; in den Dörfer Sainte Marie, Fenerive-Est, Mananara-Nord und Vatomandry wurden 75 der Wohnungen zerstört; in vier Provinzen des Landes gibt es insgesamt 130.000 Obdachlose (nur in den Provinzen Fianarantsoa und Tuléar wurden keine Schäden verursacht)
„Bei dem Sturmwind starben mindestens 13 Menschen, insgesamt 600 Menschen werden vermisst“, so Pater Alvati. „Die meisten Wohnungen in den betroffenen Gebieten sind zerstört, wobei in vielen Fällen das Dach weggerissen wurde. Die Wohnungen sind größtenteils aus Lehm und Blättern gebaut und auch Ziegelkonstruktionen haben oft nur ein Dach aus Blättern oder Wellblech“. Der weite Durchmesser des Sturmwindes (rund 400 Kilometer) führte dazu, dass weite Landesteile betroffen sind.
„Viele Flüsse sind aus den Ufern getreten und über Fernsehen und Hörfunk teilen die zuständigen Behörden den Bürgern mit, wie sie Wasser kochen oder welche Arzneimittel sie einnehmen sollen, wenn Verdacht auf eine Infektion besteht. Denn es wird befürchtet, dass Trinkwasser verschmutzt sein könne“, so Pater Alvati weiter.
Caritas Madagaskar prüft derzeit vor Ort die verursachten Schäden und wird in den kommenden Stunden entsprechend der tatsächlichen Erfordernisse einen Spendenaufruf an die internationale Staatengemeinschaft formulieren. (LM) (Fidesdienst 10/3/2004 - 35 Zeilen, 408 Worte)


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