ASIEN/NEPAL - „Nach dem Mord an dem Salesianer Missionar, hat die Kirche in Nepal Verbundenheit und Solidarität erfahren“, so der Apostolische Präfekt in Nepal zum Fidesdienst

Donnerstag, 3 Juli 2008

Kathmandu (Fidesdienst) – „P. Johnson war ein engagierter Priester, ein ausgezeichneter Missionar, eine Person mit viel Mitgefühl gegenüber Armen und Ausgegrenzten. In der Vergangenheit hatte er in seiner Mission in Nepal auch die damalige „Missio sui iuris“ bei der Ausbildung von Priesteramtskandidaten unterstützt. Auch für Bildungs- und Sozialprogramme unter Armen und insbesondere auch Nichtchristen setzte er sich ein. Seine Einsatz in der Don-Bosco-Schule in Sirsia wurde von allen geschätzt“, so der Apostolische Präfekt von Nepal, Mgr. Anthony Sharma, im Gespräch mit dem Fidesdienst zum Mord an dem Salesianerpater Johnson Moyalam am 1. Juli.
Es handelt sich bei dem Mord um den ersten Vorfall dieser Art in der kleinen katholischen Gemeinde in Nepal und führte bei den Katholiken und bei der restlichen Bevölkerung in der Gegend, in der P. Moyalan tätig war, zu großer Bestürzung.
Wie aus ersten polizeilichen Ermittlungen hervorgeht, sind Mitglieder der Terrorgruppe „Nepal Defence Army“ für den Mord verantwortlich. Die Gruppe hatte erst vor kurzem auch eine Bombe in der Moache in Biratnagar deponiert. Bei dem Anschlag kamen zwei Muslime ums Leben. „In der Tat bedroht die Gruppe sowohl Christen als auch Muslime in der Region“, bekräftigt Mgr. Sharma. „in der Vergangenheit kam es zu Spannungen mit fundamentalistischen christlichen Gruppen protestantischer Herkunft. Doch die katholische Kirche wird von dem Menschen hier für ihre Einrichtungen und ihr Wirken sehr geschätzt“, so der Prälat weiter.
Wenige Tage vor dem Mord „waren bei den Salesianer Drohungen eingegangen und man hatte sie aufgefordert, die Mission zu verlassen“, so Mgr. Sharma. „Danke hinduistischer Freunde konnten wir einen Kontakt zu der Gruppe herstellen und es wurde uns versichert, dass man keine Gewalt gegen die Missionare ausüben würde. Und dann kam es trotzdem zu diesem traurigen Vorfall“.
Der Apostolische Präfekt versucht diesem schmerzlichen Ereignis etwas Positives abzugewinnen: „Es muss gesagt werden, dass wir in diesem Augenblick der Trauer angesichts eines so gewaltsamen Aktes viel spontane Solidarität und Verbundenheit erfahren durften, die uns von anderen Religionsgemeinschaften, sozialen und politischen Einrichtungen und vielen einzelnen Bürgern zum Ausdruck gebracht wurde. Alle loben unserer Präsenz und das Engagement der Kirche“.
Auch der Großrektor der Salesianer, Don Pascual Chavez, betonte in seinem Beileidsschreiben an die Gemeinschaft der Salesianer in Kalkutta, der P. Johnson angehörte: „Ich bin mir sicher, dass der Herr dieses Opfer annehmen und es mit reichem Segen lohnen wird“. (PA) (Fidesdienst, 03/07/2008)


Teilen: