AFRIKA/EUROPA - BISCHÖFE RUFEN G8-GIPFEL ZU NEUER MOGILISIERUNG FÜR WENIGER ENTWICKELTE LÄNDER AUF

Freitag, 30 Mai 2003

Berlin (Fidesdienst) – „Die Neue Partnerschaft für Afrika (NEPAD) muss durch die Reduzierung der Schulden der armen Länder und die Aufstockung der Entwicklungshilfe unterstützt werden“, fordern die Bischöfe Europas und Afrikas von den Teilnehmern des G8-Gipfels, der vom 1. bis 3. Juni in Evian (Frankreich) tagen wird. Die Forderung ist in einem vom Vorsitzenden der Konferenz der Bischöfe der Europäischen Gemeinschaft (COMECE), Bischof Josef Homeyer und vom Vorsitzenden des Symposiums der Bischofskonferenzen von Afrika und Madagaskar (SECAM), Erzbischof Monsengwo Pasinya, unterzeichneten und an den französischen Staatspräsidenten Jacques Chirac gerichteten Schreiben enthalten. Die Bischöfe hatten am 29. Mai am Rande des Ökumenischen Kirchentags in Berlin getagt.
Im Rahmen des G8-Gipfels werden die wichtigsten Industrieländer (USA, Japan, Deutschland, Großbritannien, Italien, Frankreich und Kanada) zusammen mit Russland sich mit politischen und wirtschaftlichen Fragen zur Zukunft der Menschheit befassen. Am 1. Juni werden sich die Vertreter der G auch mit den Staatschefs der NEPAD-Unterzeichnerländer (Südafrika, Algrien, Ägypten, Nigeria und Senegal) zu Gesprächen über die Gewährleistung des Friedens auf dem afrikanischen Kontinent treffen. Die NEPAD wurde im Oktober 2001 in Abuja (Nigeria) ins Leben gerufen mit dem Ziel die immensen Unterschiede des Lebensniveaus in Afrika und Europa zu verringern.
In ihrem Schreiben bitten die afrikanischen und europäischen Bischöfe die Teilnehmer des G8-Gipfels, sich um die Förderung des Handels zwischen der nördlichen und der südlichen Halbkugel zu bemühen. Insbesondere wird der Zugang zu den Märkten der reichen Länder für Agrarprodukte aus Afrika sowie eine Reduzierung der Arzneimittelpreise für den Verkauf in armen Ländern gefordert.
Außerdem bringen die Bischöfe ihren Wunsch zum Ausdruck, dass das ursprünglich für April dieses Jahres in Lissabon (Portugal) geplante und auf einen unbestimmten Termin verschobene Gipfeltreffen zwischen der Europäischen Union und Afrika bald möglichst stattfinden wird.
Bei dem Treffen der Bischöfe in Berlin erinnerte Erzbischof Monsengwo Pasinya von Kisangani (Demokratische Republik Kongo) auch an die dramatische Lage in Ituri (im Nordosten des Landes) und insbesondere in Bunia, wo sich gegnerische Volksstämme seit Wochen unerbittliche Gefechte leisten. Die Bischöfe appellierten an die internationale Staatengemeinschaft mit der Bitte um Eingreifen, damit weitere Massaker verhindert werden können und die Gewalt beendet werden kann.(LM) (Fidesdienst 30/5/2003


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