EUROPA/POLEN - „Wir haben keine Angst, denn der auferstandene Christus ist bei uns und Gott ist größer als alle unsere Schwierigkeiten und all unsere Einschränkung“, so Erzbischof Hoser beim Gottesdienst zum Amtsantritt in der Diözese Warschau-Praga

Dienstag, 1 Juli 2008

Warschau (Fidesdienst) – „Heute fragen wir uns, wie unsere Zukunft aussehen wird. Nicht nur die Zukunft in unserer nächsten Umgebung, unserer eigene Zukunft oder die unserer Familie, sondern auch die Zukunft Polens, Europas und der Welt“, so Erzbischof Henryk Hoser von Warschau-Praga in seiner Predigt beim feierlichen Gottesdienst zu seinem Amtsantritt am 28. Juni. Erzbischof Hoser war bis zu seiner Ernennung Beigeordneter Sekretär der Kongregation für die Evangelisierung der Völker und Präsident der Päpstlichen Missionswerke.
Erzbischof Hoser betonte, dass Christen auch angesichts von Schwierigkeiten und Gefahren, nicht auf das eigene Handeln verzichten dürfen: „Die Sorgen im Hinblick auf die Zukunft der Kirche sind groß. In ihrer wesentlichen und zutiefst sakramentalen Art ist sie jedoch unzerstörbar. Sie ist auf dem Felsen des Glaubens Petri gebaut und die Mächte der Unterwelt werden sie nicht überwältigen (Mt 16,18). Der auferstandene Christus lebt in ihr bis zum Ende der Welt. Das Bild Christi, des Königs des Universums, das im belagerten Warschau in einem Schaukasten aufbewahrt wurde, war Zeichen der Hoffnung, dass auch diese finstere Nacht vorbei gehen würde und wir wieder das Licht der Auferstehung erblicken wurden. dieses Bild des Malers Adam Styka befindet sich in unserer Diözese.“
In seiner Predigt erinnerte der Erzbischof auch an das Paulusjahr: „Dieses Jubiläumsjahr zum Gedenken an die Geburt des heiligen Paulus vor 2.000 Jahren wird Pastoralprogramm in unserer Diözese sein. Wir werden versuchen die aktuellen Seiten des heiligen Paulus zu entdecken, in seinem apostolischen und zeitlosen Universalismus. Die apostolischen Methoden des heiligen Paulus beeindrucken uns auch heute noch, weil er fähig war, stets neue Situationen und Herausforderungen zu überwinden und weil er es vermochte den Geist in jenen Bereichen zu erkennen, die wir heute als interkulturellen, interreligiösen, ökumenischen Dialog und als Dialog der Intelligenz des Glaubens und der aktiven Liebe zu den Mitmenschen bezeichnen würden“.
„Als Motto meines Bischofsamtes habe ich die Worte des heiligen Johannes ausgewählt: Gott ist größer – Maior est Deus (1 Joh 3,20). Wir müssen vor allem den ursprünglichen Kontext und die eigentliche Bedeutung dieser Worte verstehen. Gott ist größer als unser menschliches Herz, das oft krank und komplex, ängstlich und eingeschränkt ist. Eine Bedeutung haben sie auch in unserem Lebenskontext. Wenn die Umstände und die äußeren Bedingungen uns lähmen, uns aufhalten und uns stoppen, dann ist der, der in euch ist größer als jener der in der Welt ist (1 Joh 4,4). Deshalb gehen wir mutig und voll vertrauen in die Zukunft, denn Gott kommt aus der Zukunft. Auf diesem Weg sind wir nicht allein: wir sind mit der Kirche und mit allen Menschen guten Willens, geleitet vom heiligen Geist und mit Christus, dem Auferstandenen, der unter uns gegenwärtig ist“ (LM) (Fidesdienst, 01/07/2008)


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