EUROPA/ITALIEN - Arme und alleingelassene Jungendliche sind „eine Last für das Gewissen der Gesellschaft, die sich eine globalisierte Wirtschaft wünscht, sich dabei aber nicht um die Entwicklung der Völker und die Förderung der Menschenwürde kümmert“. Ein Beitrag von Pater Pascual Chavez, Großrektor der Salesianer von Don-Bosco

Mittwoch, 3 März 2004

Rom (Fidesdienst) - Der Situation, in der sich heute viele junge Menschen in allen Teilen der Welt befinden, gilt das besondere Augenmerk der Salesianer von Don Bosco. Über die armen und vernachlässigten Kinder und Jugendlichen, die heute auch gerne als gefährdet oder ausgegrenzt bezeichnet werden, macht sich auch der Großrektor der Salesianer von Don Bosco, Pater Pascual Chavez, in einem in dem ordensinternen Mittelungsblatt der Salesianer, ANS MAG, erschienen Artikel Gedanken. Dabei beschäftigt er sich insbesondere mit dramatischen Situationen, in denen viele Kinder und Jugendliche auf der ganzen Welt heute Leben. „Es sind viele, es sind zu viele. Ihr Schrei wird nicht gehört“, schreibt Pater Chavez an seine Mitbrüder und an die Freunde des Salesianerordens, „Sie sind eine Last für das Gewissen der Gesellschaft, die sie eine globalisierte Wirtschaft wünscht, sich dabei aber nicht um die Entwicklung der Völker und die Förderung der Menschenwürde kümmert. Es tröstet mich die Tatsache, dass der Papst in seiner Botschaft für die Fastenzeit der Weltkirche die Anliegen der bedürftigen Kinder und Jugendlichen ans Herzen legt … Für uns als Söhne und Töchter von Don Bosco ist dies ein doppelter Ansporn: an erster Stelle wohnt dies bereits der vom Heiligen Geist inspirierten Mission inne, die uns von Don Bosco anvertraut wurde; an zweiter Stelle wollen wir dem Appell des Papstes für die Fastenzeit folgen.“
In seinem zusammenfassenden Überblick über die Ausgrenzung und Ausbeutung von Jungendlichen erwähnt Pater Chavez auch die Straßenkinder, die „die Straße als ‚Habitat’ vorziehen, weil die Lebensbedingungen in ihren Familien oft unerträglich sind“. Als besonders traurig bezeichnet er die „Pädophilie und den so genannten Sextourismus, der ein besonders schändliches Geschäft ist“. „Immer wieder werden Netzwerke der Kinderpornographie aufgedeckt, die im Internet agieren und die nur die Spitze des Eisbergs des sexuellen Missbrauchs von Kindern und Jugendlichen darstellen und stellvertretend für ein weit schlimmeres Problem stehen, nämlich den Verlust jeglicher sittlicher Bezugspunkte“, so Pater Chavez. Zwar ist man sich heute der Rechte der Jugendlichen mehr bewusst, doch „gleichzeitig ist die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die unter unmenschlichen Bedingungen zur Arbeit gezwungen werden ins Unvorstellbare angestiegen“.
Der Großrektor des Salesianerordens weist in diesem Zusammenhang auch darauf hin, dass rund 50 Millionen Kinder nirgends gemeldet sind und deshalb offiziell weder Namen noch Wohnsitz oder Eltern besitzen. Außerdem erwähnt er in diesem Kontext auch den heute weit verbreiteten Handel mit Organen. „Angesichts eines solch traurigen Panoramas, das sich bei einem Blick in die Welt vieler junger Menschen bietet“, so Pater Chavez abschließend, „sind wir als Salesianer und Teil der Welt der jungen Menschen, an deren Wunsch nach Bildung, Überwindung der Armut und Engagement für die eigene Zukunft wir nach dem Vorbild unseres Ordensgründers glauben. … Wir sind Teil der Welt der jungen Menschen, weil wir an den Wert der Person glauben und daran, dass eine bessere Welt möglich ist und vor allem an den großen Wert des Engagements im Erziehungswesen. Wir müssen in junge Menschen investieren und das Engagement für die Erziehung globalisieren, damit es bessere Zukunft für die ganze Welt geben kann.“ (SL) (Fidesdienst, 3/3/2004 - 43 Zeilen, 542 Worte)


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