ASIEN - Korruption ist das größten Problemen des Kontinents: Bericht des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen

Montag, 23 Juni 2008

Jakarta (Fidesdienst) – Die in allen Bereichen der Gesellschaft verbreitete Korruption ist ein auf dem asiatischen Kontinent weit verbreitetes Problem und ist Ursprung und Hauptgrund für die Armut von Millionen von Personen. Deshalb wäre die Korruptionsbekämpfung der Königsweg für die Entwicklung. Dies geht aus einem Bericht der Vereinten Nationen hervor, der vor kurzem in Jakarta (Indonesien) vorgestellt wurde.
Das Dokument mit dem Titel „Korruption bekämpfen, das Leben verändern“ befasst sich mit verschiedenen Formen, in denen Korruption, Amtsmissbrauch und Hinterziehung öffentlicher Gelder in den Staaten Ostasiens und des Pazifiks verhindern, dass unzählige arme Menschen die notwendigen Hilfsmittel und die Dienstleistungen für eine wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung erhalten.
„Wenn wir Korruption bekämpfen, dann verbessert dies nicht nur die Regierbarkeit und die wirtschaftliche Effizienz, sondern es reduziert sich auch die Armut und die menschlichen Entwicklung macht Fortschritte“, heißt es in dem Bericht. „In einer solchen Optik dienen Anti-Korruptions-Maßnahmen nicht nur zur Prävention oder als Strafe. Sie dienen auch dem Aufbau von transparenten, wohlhabenden und fortschrittlichen Gesellschaften“.
Wie aus einer Untersuchung hervorgeht, auf die sich der Bericht bezieht, haben Politiker, Polizeibeamte, Richter und Steuerbeamte den schlechtsteten Ruf, wenn es um Korruptionsverdacht geht. Über 20% der befragten Bürger aus verschiedenen asiatischen Ländern haben bestätigt, selbst Opfer von Korruption geworden zu sein. Eine Hochrechnung ergibt, dass Bestechungsgelder, die in den weniger entwickelten Staaten Afrikas an staatliche Beamte bezahlt wurden, sich auf mindestens 20 bis 40 Millionen Dollar belaufen.
„Bestechungsgelder werden allerorts gefordert und die Zahl der davon betroffenen Menschen ist enorm“, bekräftigt Anuradha Rjivan aus dem wissenschaftlichen Team der Herausgeber des Berichts.
Der Bericht schlägt einen Aktionsplan vor, den die Regierungen bei der Korruptionsbekämpfung umsetzen sollten: der Aktionsplan empfiehlt, dass Schuldige von der Justiz verfolgt werden und nicht straffrei bleiben sollen und fordert die Einführung von leistungsbezogenen Gehältern für Beamte, Lohnerhöhung für Beamte sowie Maßnahmen zur Förderung der Pressefreiheit und Absprachen über eine internationale Zusammenarbeit.
Auch Kirchenvertreter der asiatischen Ortskirchen bezeichnen die Korruption seit jeher als „Übel“. Untersuchungen, Analysen und Botschaften zu diesem Thema gibt es bei der FABC (Föderation der Asiatischen Bischofskonferenzen) und bei den Ortskirchen in den verschiedenen Ländern. Insbesondere die philippinischen Bischöfe weisen immer wieder auf das Problem der Korruption hin. (PA) (Fidesdienst, 23/06/2008)


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