VATIKAN - Papstbotschaft zum XIX. Weltjugendtag: „Damit wir Christus sehen können, müssen wir uns vor allem von ihm anschauen lassen! Liebe Jugendliche lasst euch von Jesus in die Augen schauen, damit er in euch den Wunsch entstehen lasse, das Licht zu sehen und den Glanz der Wahrheit zu genießen.“

Montag, 1 März 2004


Vatikanstadt (Fidesdienst) - „Das Jahr 2004 ist die letzte große Etappe vor der Verabredung in Köln, wo 2005 der XX. Weltjungendtag stattfinden wird. Deshalb lade ich euch ein, euren Weg der geistlichen Vorbreitung zu intensivieren, indem ihr euch eingehend mit dem Thema befasst, das ich für diesen XIX. Weltjungendtag ausgewählt habe: „Wir möchten Jesus sehen“ (Joh 12,21)“, so beginnt die Botschaft von Papst Johannes Paul II. zum 19. Weltjungendtag, der am Palmsonntag, den 4. April, dezentral in allen Diözesen auf der ganzen Welt gefeiert wird.
Das Thema zitiert die Bitte, mit der sich einige Griechen an die Apostel wandten, weil sie glaubten, dass sie dadurch eine Antwort auf die grundlegenden Fragen ihrer Existenz erhalten hätten. „Liebe Jugendliche“, schreibt der Papst, „ich lade euch ein, es diesen Griechen nachzumachen, die sich mit der Bitte „Jesus zu sehen“ an Philippus wandten. Dabei sollte eure Suche nicht nur von der Neugier des Intellekts angetrieben werden, die an sich bereits einen Wert darstellt, sondern es sollte sich um das innere Bedürfnis nach einer Antwort auf die Frage nach dem Sinn eures Lebens handeln.“
„Damit ihr Christus sehen könne, müsst ihr euch vor allem von ihm anschauen lassen!“, heißt es in der Papstbotschaft weiter. „Der Wunsch, Christus zu sehen, wohnt in dem Herzen jedes Mannes und jeder Frau. Lasst euch von Jesus in die Augen schauen, damit er in euch den Wunsch entstehen lasse, das Licht zu sehen und den Glanz der Wahrheit zu genießen. Ob es uns bewusst ist oder nicht, Gott hat uns geschaffen, weil er uns liebt und damit wir ihn lieben. Deshalb kann die Sehnsucht nach Gott, die der Menschen in seinem Herzen trägt, nicht unterdrückt werden.“
Damit wir die Schönheit des Antlitzes Christ betrachten können, muss es vor allem in unserem inneren still sein, damit „aus der Tiefe des Herzens der brennende Wunsch aufsteigen kann, Gott zu sehen, ein Wunsch, der oft vom Lärm dieser Welt und von der Versuchung des Vergnügens übertönt wird“. Man sollte Jesus in den Ereignissen des Lebens und in den Gesichtern der anderen suchen, außer auch durch das Gebet und die Meditation über das Wort Gottes. „Christus sehen, sein Antlitz betrachten, ist ein Wunsch, den wir nicht unterdrücken können, aber auch ein Wunsch, den der Mensch manchmal verfälscht. Dies geschieht durch die Sünde, deren Wesen darin besteht, die Augen vom Schöpfer abzuwenden, um sie der Schöpfung zuzuwenden“… „Wirklich fei sein, bedeutet, die Kraft zu besitzen, sich für Ihn zu entscheiden, für den wir geschaffen wurden und seine Herrschaft über unser Leben zu akzeptieren. Dies fühlt ihr aus der Tiefe eures Herzens: alle Güter der Erde, alle beruflichen Erfolge, auch die menschliche Liebe, von der ihr träumt, werden eure inneren und tiefen Erwartungen niemals ganz erfüllen können“.
Der Papst fordert die Jugendlichen auf, in Jesus in der Eucharistie zu entdecken, die „mit Liebe empfangen und mit Begeisterung verehrt, zur Schule der Freiheit und der Nächstenliebe wird, wenn es darum geht das Gebot von der Nächstenliebe umzusetzen“; außerdem sollen sie Jesus im Gesicht der Armen erkennen („geht dem menschlichen Leiden mit der Kraft eurer Begeisterung und der Liebe entgegen, die Gott durch den Heiligen Geist in eure Herzen einflößt“) und in der Kirche: „Sie ist die Fortsetzung seines Heilswerkes in der Zeit und im Raum. In ihr und durch sie wird Jesus auch heute sichtbar und begegnet den Menschen“. Abschließend fordert der Papst die Jugendlichen auf, sich nicht zu wundern, wenn sie Jesus auf ihrem Weg begegnen: „Wenn Jesus am Kreuz gestorben ist und es zur Quelle des Lebens und zum Zeichen der Liebe gemacht hat, dann hat er dies weder aus Schwächen noch aus Lust am Leiden getan. Er hat es für unser Heil getan und damit wir fortan Teil seines göttlichen Lebens sein konnten.“ Schließlich fordert der Papst die Jugendlichen auf: „Stellt eure Talente und euren jugendlichen Eifer in den Dienst der Verkündigung der Frohbotschaft. Seid begeisterte Freunde Jesu und stellt den Herrn allen vor, die ihn sehen möchten und vor allem denjenigen, die noch fern von ihm sind“ (SL) (Fidesdienst, 1/3/2004 - 50 Zeilen, 710 Worte)


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