AMERIKA/MEXIKO - Verlautbarung der Bischöfe: „Angesichts der finsteren Kräfte, die versuchen, das Land zu zerstören, sind wir gerufen, uns nicht vom Hass überwältigen zu lassen und uns gemeinsam für den Aufbau einer friedlichen Zukunft einzusetzen“

Mittwoch, 18 Juni 2008

Mexiko City (Fidesdienst) – Die Mexikanische Bischofskonferenz (CEM) „lehnt zusammen mit allen Katholiken und allen Menschen guten Willens Gewalt ab und verurteilt deshalb Entführungen, Morde oder Übergriffe auf jede Person und insbesondere auf Unschuldige“. Insbesondere beklagen die Bischöfe „den brutalen Mord an Karina Reyes, die Nichte von Eruzbischof Hipolito Reyes Larios von Xalapa“.
Die Bischöfe äußern die eigene Sorge hinsichtlich der täglichen Nachrichten von Entführungen und Morden, die von Kriminellen an unschuldigen Bürgern verübt werden: „Wir Mexikaner dürfen nicht zulassen, dass so etwas weiterhin passiert. Bildung, eine Kultur der Anklage und die Forderung nach Gerechtigkeit seitens unserer Behörden, Intoleranz und Verurteilung solcher Vorkommnisse durch die Gesellschaft sind die einzigen Gegenmittel, damit wir diese Art von Verbrechen auf unseren Straßen bekämpfen können“. Die Bischöfe erklären, sie seien zuversichtlich, dass die Behörden „sich dieser abscheulichen Ereignisse annehmen wird, damit Aggressionen gegen unschuldige Menschen nicht straflos bleiben und sich nicht wiederholen“.
„Angesichts der finsteren Kräfte, die versuchen, das Land zu zerstören, sind wir gerufen, uns nicht vom Hass überwältigen zu lassen und uns gemeinsam für den Aufbau einer friedlichen Zukunft einzusetzen“. Es gehe dabei um nationale Einheit, Gerechtigkeit und Versöhnung, so die Bischöfe abschließend.
Auch der Erzbischof von Mexiko City, Kardinal Norberto Rivera Carrera, verurteilte in einer Verlautbarung die kriminellen Vorkommnisse: „In solchen Augenblicken“, so der Erzbischof, ist die Tugend der Hoffnung eine Pflicht, die in uns Zuversicht weckt, wenn es darum geht, eine baldige Lösung für die Probleme zu finden, damit unser Land bald möglichst seinen Bürgern wieder Gerechtigkeit, Frieden, Respekt und Liebe zu und unter Mitmenschen gewährleistet“.
Die 23jährige Karina Reyes, Nichte des Erzbischofs von Xalapa, und Tochter des Universitätsrektors Luis Reyes Larios, wurde am 12. Juni entführt und ihre Leiche wurde am 15. Juni in einem Plastiksack aufgefunden. Das Opfer trug zahlreiche Zeichen einer Misshandlung. Wie aus ersten Ermittlungen hervorgeht, waren die Entführer der Familie, bei der eine Lösegeldforderung eingegangen sein soll, bekannt.
Es ist nicht das erste Mal, dass die mexikanischen Bischöfe Gewalt im Land verurteilen und ein Ende der Welle von Entführungen, Morden und Gewalt fordern. Die Erzdiözese hatte bereits vor einiger Zeit darauf hingewiesen, dass „die Gewalt das Land in Gefahr bringt“. Es werde der „Verfall des sozialen Gewebes“ sichtbar, das von den „Kräften der Korruption und des Drogenhandels zerrissen wird“.
Der Apostolische Nuntius in Mexiko, Erzbischof Christophe Pierre, hatte bei einem kürzlichen Besuch in der Diözese Tabasco zum 128. Gründungsjubiläum bekräftigt, dass es für die Bekämpfung von Gewalt „nicht ausreicht, dass man sie verurteilt. Es bedarf konkreter Lösungsvorschläge und die Kirche kann hierzu ihren Beitrag leisten, in Anbetracht der Tatsache, dass zu den Ursachen der Gewalt auch der Mangel an Werten und Armut gehören.“ (RG) (Fidesdienst, 18/06/2008)


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