AFRIKA/TSCHAD - Spannungen zwischen Sudan und Tschad: Nach Ansicht der Regierung in N’Djamena werden die Rebellen von den sudanesischen Truppen unterstützt

Mittwoch, 18 Juni 2008

N’Djamena (Fidesdienst) – Die Lage zwischen dem Tschad und dem Sudan bleibt weiterhin angespannt, nach dem die Regierung in N’Djamena den Verdacht äußerte, dass die sudanesischen Soldaten in des Land eingedrungen sind, um die Offensive der Rebellen zu unterstützen (vgl. Fidesdienst vom 16/06/2008)
Wie der Gouverneur von Ouaddai, Issa Djadallah Bichara, mitteilt, sollen sudanesische Truppen wiederholt tschadische Soldaten in Adé, an der Grenze zwischen den beiden Ländern angegriffen haben. Nach Ansicht Bicharas sollen die Truppen Khartoums die Absicht verfolgen, den tschadischen Rebellen den Rücken zu stärken. Den tschadischen Soldaten sei es jedoch gelungen die Soldaten aus zum Sudan des Landes zu verweisen.
Die Position der tschadischen Behörden wird indirekt auch von einem Beobachter aus Kreisen der Ortskirche im Gespräch mit dem Fidesdienst bestätigt: „Die Situation in der Stadt hat sich wieder beruhigt und die Menschen sind nicht mehr so besorgt wie in den vergangenen Tagen“.
Die Offensive der Rebellen hatten auch die Beziehungen zwischen der tschadischen Regierung und dem Kommando der EUROFOR gefährdet, die den Frieden im Tschad und in der Zentralafrikanischen Republik garantieren und die humanitären Hilfsprogramme für die Flüchtlinge in Darfur und im Tschad schützen sollen. Der tschadische Präsident Deby hatte in den vergangenen Tagen die Nützlichkeit und die Neutralität der Friedenseinheiten in Frage gestellt und den europäischen Soldaten vorgeworfen, sie stünden auf der Seite der Rebellen. Das Kommando der EUROFOR erklärte hierzu, man halte sich strikt an das eigene Mandat der Neutralität im Hinblick auf den Schutz der Flüchtlingslager.
Die Kritik des tschadischen Staatsoberhaupts an den europäischen Soldaten ist vermutlich an Frankreich gerichtet, dessen Außenminister bekräftigte, man werde sich nicht in den neuen Konflikt einmischen. Noch bei der jüngsten Offensive der Rebellen im Februar dieses Jahres hatten die tschadischen Soldaten von der logistischen Unterstützung der im Tschad im Rahmen der EUROFOR stationierten französischen Soldaten profitiert. Unterdessen hat der Tschad Gelder aus den Gewinnen der Erdölförderung in die Aufrüstung der eigenen Militärkapazitäten investiert. (LM) (Fidesdienst, 18/06/2008)


Teilen: