AFRIKA/KENIA - Vier Monate nach Beendigung der Krise in Kenia: eine Bilanz zu den wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen in der Region

Montag, 16 Juni 2008

Nairobi (Fidesdienst) – Die schwere Krise, die in Kenia Anfang des Jahres herrschte, wirkte sich auf die wirtschaftliche Entwicklung in den Ländern Ost- und Mittelafrikas aus. Dies geht aus einer Untersuchung der Vereinten Nationen hervor, die unter den am meisten betroffenen Ländern vor allem Tansania, Ruanda, Burundi und Uganda nennen. Vor Ausbruch der Krise berechneten Experten die Wachstumsrate für diese Länder für das Jahr 2008 auf 6%. Heute erwartet man nur noch 1,5%.
Kenia ist der Knotenpunkt für ei Aus- und Einfuhr in der Region. Über 80% des ugandischen Außenhandels und der gesamte Außenhandel Ruandas werden über den Hafen von Mombasa abgewickelt. Dies gilt auch für internationale humanitären Hilfen für Burundi, den Osten der Demokratischen Republik Kongo und den Südsudan. Im Norden Kenias führen zahlreiche Straßen in die Nachbarländer, die täglich von über 4.000 Fahrzeugen, 1.250 Lastwagen und 400 Bussen befahren werden, die rund 10 Millionen Tonnen Last in den Sudan und nach Uganda, Burundi und Ruanda transportieren. Diese Transporte wurden im Januar und Februar dieses Jahres von rund 40 Straßenblockaden im ganzen Land aufgehalten.
Über Kenia werden Hilfsprogramme für über 7 Millionen Flüchtlinge abgewickelt, die von internationalen Hilfsorganisationen in der Region versorgt werden (insbesondere im Sudan und in Burundi, Uganda und Tansania).
Die Krise im ersten Halbjahr 2008 hat die Abhängigkeit der Länder Ost- und Zentralafrikas von den Infrastrukturen in Kenia und insbesondere vom Hafen Mombasa gezeigt. Es werden heute deshalb Maßnahmen in Betracht gezogen, die diese Abhängigkeit reduzieren sollen, doch bis diese tatsächlich umgesetzt werden können, wird noch viel Zeit vergehen. Von neuen Infrastrukturen, die zur Entwicklung der Region beitragen sollen könnte vor allem Tansania profitieren, das einen Zugang zum Meer besitzt. Doch dafür bedarf es internationaler Hilfen und dafür ist vor allem die politische Stabilität eine Voraussetzung. Es gilt also aus der Krise in Kenia zu lernen. (LM) (Fidesdienst, 16/06/2008)


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