ASIEN/BANGLADESCH - „Katechese und Glaubensbildung: Prioritäten der Pastoralarbeit für die Kirche in Bangladesch, die sich der Neuevangelisierung öffnen muss“: ein Missionar im Gespräch mit dem Fidesdienst

Mittwoch, 11 Juni 2008

Dacca (Fidesdienst) – „Es ist an der Zeit, dass wir die Lehre, die Katechese und die Glaubensbildung zu einer tatsächlichen Priorität der Pastoralarbeit der Kirche in Bangladesch machen. Die bevorstehenden Ereignisse der Weltkirche, wie zum Beispiel die Bischofssynode zum Wort Gottes und das Paulinische Jahr sind eine gute Gelegenheit, an denen sich neue Initiativen inspirieren können, mit denen sich die Gläubigen in Bangladesch ihres Glaubens mehr und mehr bewusst werden können“, so der Xaverianer Missionar, P. Silvano Garello, der seit 38 Jahren als Missionar in Bangladesch tätig ist. P. Garello war unter anderem als Ausbilder für einheimische Priester in Khulna und in Mymensingh tätig.
Bei seiner Beschreibung der Situation der der katholischen Glaubensgemeinschaft betont er insbesondere das Thema „Neuevangelisierung“ und die Notwendigkeit der Katechese auf allen Ebenen. Diese sind seiner Ansicht nach die dringlichsten Bereiche der Pastoralarbeit der Ortskirche, die „gleichwohl erwachsene Gläubige im Glauben ausbilden und das Erbe des Glaubens an die jungen Generationen weitergeben muss“.
Wie der Missionar betont „gelingt es den Gläubigen in den verschiedenen Phasen des christlichen Lebens (Taufe, erste Beichte, Erstkommunion, Firmung, Vorbereitung auf die Ehe, …) nur teilweise gelingt, die eine ausgeprägte christliche Identität zu entwickeln und damit einen entsprechenden Sinn für die Mission“. Ein weiteres Element, das berücksichtigt werden sollte, ist seiner Ansicht nach „der geringe kulturelle Einfluss des Christentums in der vielfältigen und komplexen bengalischen Gesellschaft.“
Aus diesem Grund, „muss eine kreative Anstrengung unternommen werden, was die Katechese in den Pfarreien anbelangt: unsere Bildungseinrichtungen müssen versuchen die Voraussetzungen für die Erneuerung des christlichen Zeugnisses zu schaffen, damit das Evangelium auf angemessene Weise weitergegeben wird. Nur die Kirche, die sich auch selbst evangelisiert ist eine Kirche, die auf wirksame Weise Evangelisieren kann“, so der Missionar.
„Eine gute Katechese kann unserer Kirche helfen, das Gefühl der Müdigkeit und des Desinteresses zu überwinden, das manchmal herrscht“, so der Missionar weiter. Die Katechese helfe der Kirche auch sich selbst zu erneuern: „sie fördert eine tieferes Glaubensverständnis , eine wachsende Teilnahme an liturgischen Feiern und die Glaubenserfahrung im Bereich der Kultur, der Kunst und der Musik; sie könnte Priester und Ordensleute anregen, den Glauben besser weiterzugeben und die Laien als Mitarbeiter der Evangelisierung in der Gesellschaft qualifizieren“.
P. Garello schlägt deshalb die Erarbeitung eines für das ganze Land gültigen Katecheseprogramms vor, das spezifische Angebote für Jugendliche, Erwachsen und für die Vorbereitung auf die Taufe vorsieht: „Unsere Seminar, Bildungshäuser und Pastoralzentren müssen die Katechese auf kreative Weise inspirieren“. Ein weiteres Instrument der Glaubensbildung sind seiner Ansicht nach jedoch auch nicht zuletzt die so genannten „Volksmissionen“. (PA) (Fidesdienst, 11/06/2008)


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