AFRIKA/ZENTRALAFRIKANISCHE REPBULIK - SICHERHEITSKRÄFTE SOLLEN KRIMINALITÄT BEKÄMPFEN. MISSIONARE WOLLEN IHRE ARBEIT WIEDER AUFNEHMEN, SOBALD DIE SICHERHEIT GEWÄHRLEISTET IST

Dienstag, 27 Mai 2003

Bangui (Fidesdienst) – Angesichts der in der Zentralafrikanischen Republik derzeit herrschenden allgemein gefährdeten Sicherheitslage hat Staatspräsident Francois Bozizé die Streitkräfte damit beauftragt im Rahmen einer Polizeioperation gegen bewaffnete Banden vorzugehen, die die Zivilbevölkerung terrorisieren.
Unter den bewaffneten Gruppen sollen sich auch Söldner aus dem Tschad befinden, die Bozizé zur Machtübernahme durch den Sturz des vorherigen Präsidenten Ange-Félix Patassè im März dieses Jahre verholfen haben.
„Der jüngste Beschluss des Präsidenten ist eine neue Etappe auf dem Weg zur Stabilisierung des Landes“, so eine einheimische Quelle gegenüber dem Fidesdienst. „Nach der Bildung der Regierung der Nationalen Einheit und der Ernennung der Gouverneure, ist dieser neue Impuls zur Bekämpfung der Kriminalität ein unverzichtbarer Schritt, wenn man den Erfordernissen der Menschen entgegen kommen will.“
Diebstähle, Überfälle und Morde sind in der Zentralafrikanischen Republik, in der erst vor kurzem ein dramatischer Bürgerkrieg zwischen den Anhängern des ehemaligen Staatspräsidenten Patassé und den Sympathisanten des ehemaligen Oberbefehlshaber der Streitkräfte Bozizé beendet wurde, an der Tagesordnung. Obschon es keine Gefechte mehr gibt, agieren im Land immer noch verschiedene bewaffnete Banden, denen zum Teil auch ehemalige Kämpfer aus den Truppen unter Patassé angehören, die die Sicherheit im Land gefährden.
„Was die Kriminalität anbelangt, ist die Lage in Bangui relativ ruhig, doch das wahre Problem sind die ländlichen Gebiete, wo es keine Sicherheitskräfte und Polizeibeamten gibt“, so die Beobachter. „Aus diesem Grund konnten Missionsstationen, die zur Zeit der akuten Auseinandersetzungen verlassen werden mussten, noch nicht wieder geöffnet werden. Doch die Missionare wollen ihre Arbeit wieder aufnehmen, sobald ein Mindestmaß an Sicherheit gewährleistet ist“.
Infolge des Konflikts und der anhaltenden Plünderungen wurden auch zahlreiche Einrichtungen der Kirche zerstört oder beschädigt. Die Bischofskonferenz versucht derzeit eine Bilanz über die in den vergangenen Monaten erlittenen Schäden in Missionsstationen und Gesundheitseinrichtungen zu erstellen. Diese Einrichtungen sind ein wichtiger Bezugspunkt für die Menschen des Landes.
(LM) (Fidesdienst, 27/5/2003 – 33 Zeilen, 314 Worte)



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