AFRIKA/ANGOLA - „Wir möchten die bewirtschaftete Ackerfläche bis zum Jahr 2013 um 4 Millionen Hektar ausdehnen“, so der angolanische Außenminister in Rom

Freitag, 6 Juni 2008

Luanda (Fidesdienst) – Angola möchte in der Zeit zwischen 2009 und 2013 die bewirtschaftete Ackerfläche im eigen Land um 4 Millionen Hektar ausdehnen und über 15 Millionen Tonnen Getreide produzieren. Dies gab der angolanische Außenminister Joao Miranda bei seinem Aufenthalt in Rom anlässlich des FAO-Gipfels bekannt.
Der hohe angolanische Staatsvertreter gab bekannt, dass seit 2002 nach der Unterzeichnung des Friedensabkommens die Agrar- und Lebensmittelproduktion um ein beachtliches Maß angestiegen ist, nachdem die Regierung angemessen Maßnahmen getroffen hatte, nicht zuletzt die Rückführung der Binnenflüchtlinge und deren Wiedereingliederung in das Landwirtschaftssystem.
„Es gibt auch einen Anstieg bei der Investition in die Landwirtschaft, im Fischfang und in der Lebensmittelindustrie, sowie Wirtschaftsreformen und politische Reformen, die die Volkswirtschaft konsolidieren sollen“, so der Minister.
Eine weitere Entwicklungsphase, so Joao Miranda weiter, finde durch die Wiederherstellung und Verbesserung der Infrastrukturen statt und zwar mit dem Bau von Straßen, Brücken, Eisenbahnverbindungen und Bewässerungssystemen auf kleiner und großer Ebene.
In diesen Bereich gehören auch die Programme zur Besserung der Lebensbedingungen der ländlichen Bevölkerung durch die Bereitstellung von Bildungs- und Gesundheitseinrichtungen, den Wohnungsbau und die Versorgung mit Trinkwasser, Strom und hygienischen Anlagen.
Zur Debatte im Zusammenhang mit der Produktion von Biotreibstoff sagte der angolanische Minister, dass „präzise Strategien notwendig sind, die darauf abzielen einen Wettbewerb mit der Lebensmittelproduktion prinzipiell zu verhindern“. In diesem Zusammenhang bekräftigte der Leiter der angolanischen Delegation, dass seine Regierung rund 500.000 Hektar der insgesamt 35 Millionen Hektar Ackerland für die Produktion von Biotreibstoffen zur Verfügung stellen kann, wobei auf jeden Fall die Lebensmittelproduktion den Vorrang habe.
Nach Ansicht des angolanischen Außenministers könnten die steigenden Lebensmittelpreise für die Entwicklungsländer eine Chance sein, da diese ein großes landwirtschaftliches Potential besitzen, und neue Investitionen im einheimischen Agrarsektor angeregt werden könnten.
In der Zeit des Bürgerkriegs von 1975 bis 2002 wurden ein Großteil der Infrastrukturen des Landes zerstört. Seither Kriegsende befindet sich das an Bodenschätzen und Ressourcen reiche Land in einer Wiederaufbauphase. Wie aus den Daten des Internationalen Währungsfonds hervorgeht, machten Landwirtschaft und Fischfang 2004 nur 8% des Bruttoinlandsprodukts in Angola aus, was im Vergleich zu den reellen Möglichkeiten sehr niedrig ist. Zahlreiche positive Faktoren sprechen nämlich für eine Investition im landwirtschaftlichen Bereich und in die Verarbeitung von landwirtschaftlichen Produkten in Angola: die Ausdehnung und Vielfältigkeit des Ackerlandes, das für zahlreiche Anbaubereiche geeignet ist: von Kaffe bis Getreide, von Tropenfürchten bis zu „europäischen Früchten“, von Oliven bis zur Baumwolle, von Zuckerrohr bis zu verschiedenen Gemüsesorten. Außerdem gibt es in Angola mit seinen zahlreichen Flüssen genügend Wasser. Dies alles macht das Land für ausländische Investoren (von Israel bis China) und die Finanzierung innovativer Projekte besonders interessant. (LM) (Fidesdienst, 06/06/2008)


Teilen: