AFRIKA/SÜDAFRIKA - Nein zur Gewalt! Nein zur „Fremdenfeindlichkeit“ fordern die Bischöfe von Mosambik in einer Botschaft zu den jüngsten Ereignissen in Südafrika

Montag, 2 Juni 2008

Maputo (Fidesdienst) – „Als Hirten der Ortskirche unseres Landes möchten wir unsere große Sorge im Hinblick auf die Lage unsere mosambikanischen Mitbürger im benachbarten Südafrika zum Ausdruck bringen“ so die Bischöfe von Mosambik in einer Botschaft, in der sie die fremdenfeindliche Gewalt verurteilen, von der Zuwandere in Afrika, darunter auch viele Mosambikaner, betroffen sind.
„Bei den barbarischen Handlungen und der Intoleranz, die von einigen südafrikanischen Bürgern verübt wurde, wurden über 40 Mosambiker grundlos ermordet und über 30.000 sahen sich gezwungen, plötzlich in die Heimat zurückzukehren, ohne irgend etwas mitnehmen zu können außer der Last der moralischen und materiellen Not“, heißt es in der Botschaft, die dem Fidesdienst vorliegt. „Wir stehen einer Fremdenfeindlichkeit gegenüber, die den Anderen nicht toleriert und damit gegen das Gebot des friedlichen Zusammenlebens unter den Menschen verstößt.“
„Versucht man den Ursprung dieser Welle der Gewalt zu ergründen, dann scheint es, als ob die Situation unter anderem auch auf die Verschlechterung der gesellschaftlichen Verhältnisse zurückgeführt werden kann, auf die ungleiche Verteilung des Reichtums, auf die Ausbeutung der ausländischen Arbeitskräfte gegenüber der Suche nach einem Arbeitsplatz mit angemessener Bezahlung seitens der Südafrikaner. Außerdem scheint der in Südafrika produzierte Reichtum, der nicht gering ist, ungleich verteilt zu sein. Das bessere Leben, von dem die Südafrikaner nach dem Ende der Apartheid träumten, ist noch nicht Wirklichkeit geworden“, so die Bischöfe weiter. „Wir glauben, dass die Fremdenfeindlichkeit und alle Formen des Extremismus eine schwere Beleidigung Gottes ist, da sie die Würde des Menschen beleidigen. Aus diesem Grund, können wir in diesem Augenblick des Schmerzes und der Trauer für die mosambikanische Bevölkerung nur von ganzem Herzen unsere Verbundenheit mit allen unseren Brüdern und Schwestern zum Ausdruck bringen, die Opfer der Gewalt in Südafrika wurden. Wir beten zu Gott für die ewige Ruhe der Seelen unserer Brüder und Schwestern, die infolge der Welle der Gewalt sterben mussten und bitten den Herrn um Trost für die Angehörigen und Freunde. Unsere Solidarität gilt auch allen Zuwanderern, die in Südafrika leben und unter der Gewalt leiden. Schließlich sind wir auch mit allen solidarisch, die in Südafrika und in den benachbarten Ländern sowie auf internationaler Ebene dafür kämpfen und sich darum bemühen, dass die Gesetze eines gesunden Zusammenlebens zwischen dem Menschen geachtet werden und das Bedingungen der Annahme und der Würde für alle Menschen geschaffen werden, die von der Gewalt betroffen sind.“
Die Mosambikanische Bischofskonferenz begrüßt die Bemühungen der beiden Länder im Hinblick auf die Unterstützung der Opfer der Gewalt und dankt der katholischen Kirche in Südafrika für die geleistete Hilfe: „Wir danken und bitten die Kirche in Südafrika um die Verdoppelung der eigenen Bemühungen, wenn es darum geht den Zuwanderern auch künftig mit der seelsorgerischen Begleitung zur Seite zu stehen, die sie brauchen.“
„Wir bitten das geliebte mosambikanische Volk darum, die Ruhe zu bewahren und jede Art der Provokation und der Gewalt zu vermeiden“, so die Bischöfe nachdrücklich. (LM) (Fidesdienst, 02/06/2008)


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