AFRIKA/SÜDAFRIKA - „Die Fremdenfeindlichkeit ist eine Herausforderung für die Katholizität der Kirche“, so der Erzbischof von Johannesburg, der die Katholiken um Hilfe für die Opfer der Gewalt bittet

Donnerstag, 29 Mai 2008

Johannesburg (Fidesdienst) – Erzbischof Buti Tlhagale von Johannesburg appelliert an die Pfarreien und die katholischen Einrichtungen des Landes mit der Bitte um Hilfe für die von der Gewalt der vergangenen Tage betroffenen Zuwanderer.
„Angesichts der Tatsache, dass viele Flüchtlinge und ausländische Zuwanderer ihre Wohnungen fluchtartig verlassen haben, ohne etwas mitzunehmen, bittet der Erzbischof die katholischen Gemeinden des Landes Aufnahmezentren und Nothilfestellen einzurichten“, heißt es in einer Verlautbarung des Erzbistums Johannesburg, die dem Fidesdienst vorliegt.
Bischof Tlhagale, so heißt es in der Verlautbarung weiter, „dankt in diesem Zusammenhang auch für den enormen Beitrag, den viele Gemeinden und Einzelpersonen bereits geleistet haben. Er selbst besuchte verschiedene Orte, an denen Vertriebene Zuflucht finden und dankt allen, die der Bitte um Hilfe bereits großzügig Folge geleistet haben“.
Der Erzbischof von Johannesburg, der auch Vorsitzender der SACBC (Konferenz der Bischöfe des Südlichen Afrika) ist, verurteilte Gewalt und Fremdenfeindlichkeit mit Nachdruck: „Die Fremdenfeindlichkeit ist eine Herausforderung für die Katholizität der Kirche, denn wir sollten vielmehr nach „Fremdenfreundlichkeit“ streben“, so der Bischof nach einer Versammlung mit seinen Priestern zur Notlage, bei der diese von der Situation in den einzelnen Pfarreien berichteten.
Der Erzbischof bittet alle Katholiken ihre Spenden bei den Sammelstellen in den jeweiligen Pfarreien abzugeben. Das Erzbistum arbeitet bei der Überwindung der Krisensituation mit den verschiedenen örtlichen Stellen zusammen.
Bei der Gewalt in den vergangenen Tagen starben mindestens 56 Menschen, über 30.000 wurden aus ihren Wohnungen vertrieben, rund 1.000 verdächtige Personen wurden festgenommen. Der südafrikanische Ministerrat verabschiedete unterdessen ein Hilfsprogramm für die betroffenen Menschen in den Vororten von Johannesburg, das unter anderem auch die Einrichtung von sieben Aufnahmelagern für Zuwanderer vorsieht, die von der Gewalt in den vergangenen Wochen betroffen sind. (LM) (Fidesdienst, 29/05/2008)


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