EUROPA/DEUTSCHLAND - "Zeit zum Handeln! Uganda braucht eine neue Friedensinitiative" Bischöfe der katholischen und anglikanischen Kirche in Uganda erwarten nach politischen Gesprächen in Berlin auf Einladung von missio Aachen verstärktes friedenspolitisches Engagement aus Deutschland

Montag, 16 Februar 2004

Aachen/Berlin (Fidesdienst) - Eine eindeutige Absage an militärische Lösungen und eine Verstärkung des friedenspolitischen Engagements auf nationaler und internationaler Ebene durch die deutsche Politik war das wichtigste Fazit, das Erzbischof John Baptist Odama von der katholischen und Bischof Macleord Baker Ochola II. von der anglikanischen Kirche Ugandas als Ergebnis ihrer dreitägigen Informationsreise im Rahmen eines Pressegespräches am Donnerstag, den 12. Februar in Berlin festhielten.
"Wir glauben, dass wir zeigen konnten, dass nicht nur die L.R.A. sondern gerade auch die Regierung Ugandas aufgefordert werden muss, von militärischen Lösungen abzusehen und in einer unmissverständlichen Bereitschaft zu Verhandlungen den Willen zu einer Lösung dieses grausamen Kriegs zu dokumentieren" fassten die beiden Vorsitzenden der interkonfessionellen Acholi Religious Leaders Peace Initiative ihre Gesprächseindrücke zusammen.
"Die Voraussetzung ist, dass diese Verhandlungsbereitschaft durch neutrale Beobachter begleitet, gewährleistet und zugesichert wird. Diese Unterstützung durch die deutsche Politik dürfen wir uns nach unserem Besuch erhoffen und sehen nun, dass unsere Bemühungen in den vergangenen Jahren, zwischen den Kriegsparteien zu vermitteln, hoffentlich schon bald fortgesetzt werden können."
Dass es nun Zeit sei, den Worten konkrete Taten folgen zu lassen und diese Initiativen durch vielfältige politische Interventionen auf nationaler wie internationaler Ebene zu fördern seien, betonte Bischof Marx, Vorsitzender der Deutschen Kommission Justitia et Pax. Aufgabe der Kirche sei, weiterhin "am Ball zu bleiben" und sagte missio Unterstützung in diesem Engagement zu.
Bischof Koppe, Auslandsbischof der Evangelischen Kirche in Deutschland, unterstrich die Bedeutung des Friedensprozesses im Süden des Sudan als weitere Voraussetzung für ein Ende des Bürgerkriegs, der seit 18 Jahren im Norden Ugandas zwischen den "Rebellen" der Lord Resistance Army und der ugandischen Armee 1,2 Mio. Menschen zu Flüchtlingen im eigenen Land gemacht hat.
Die ugandischen Religionsvertreter waren auf Einladung des Internationalen Katholischen Missionswerk missio nach Deutschland gekommen. missio arbeitet seit vielen Jahren eng mit den vom Krieg betroffenen Diözesen im Norden Ugandas zusammen und unterstützt die Acholi Religious Leaders Peace Initiative seit ihrer Gründung 1997 in dem Bemühen, die Kriegsparteien an den Verhandlungstisch zu bringen. missio Präsident Pater Dr. Hermann Schalück erklärte, dass "Erzbischof Odama und Bischof Ochola zeigen, dass eine missionarische Kirche bei und mit den Menschen lebt. Sie zeigen uns, dass der Glaube Hoffnung schenkt. Dieser Dienst, dieses Glaubenszeugnis für das Vorbild der Gewaltfreiheit Jesu, verdient unsere Hochachtung und Unterstützung." (MS) (Fidesdienst, 16/2/2004 - 38 Zeilen, 405 Worte)


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