ASIEN/PHILIPPINEN - Terroristen oder Guerillakämpfer? Regierung will die Verhandlungen mit Rebellen beschleunigen

Donnerstag, 12 Februar 2004

Manila (Fidesdienst) - Mit Blick auf die bevorstehenden Wahlen will die philippinische Regierung bald möglichst Vereinbarungen mit den verschiedenen Rebellengruppen, die im Land agieren, schließen. Während man auf den Beginn vorbereitender Verhandlungen mit den Vertretern der Moro Islamic Liberation Front wartet, bei denen Malaysia als Mittler eintreten will, finden in Oslo (Norwegen) bereits Verhandlungen mit der kommunistisch geprägten New People’s Army (NPA) statt, die bereits seit 35 Jahren für die von ihnen vertretene Ideologie kämpfen und mit denen die Verhandlungen vor etwa 2 Jahren eingestellt wurden.
Während der ersten Verhandlungsrunde forderte die NPA die Unterzeichnung einer gemeinsamen Erklärung, mit der Bitte, den Namen der Rebellenbewegung von der vom amerikanischen Außenministerium und von der Europäischen Union aufgestellten Liste der terroristischen Organisationen zu streichen.
Bisher ging die Regierung nicht auf diese Forderung ein und die philippinischen Unterhändler unter Leitung von Silvestre Bello stellten ihrerseits die Bedingung, dass die Guerillakämpfer zunächst eine „legale und sittliche Rechtfertigung“ für einen solchen Schritt vorweisen, indem sie ihr bewaffnetes Vorgehen und ihre Erpressungen einstellen, mit denen sie vor allem während der derzeitigen Wahlkampagne die eigenen Aktivitäten finanzieren.
Der Sprecher der Rebellen, Gergorio Rosal, erklärte hingegen: „Wir sind keine Terroristen. Wenn das, was wir im Land getan haben Terrorismus wäre, dann hätten uns die Leute nicht dreißig Jahre Lang unterstützt und uns ihre eigenen Söhne im Namen der Revolution anvertraut.“ Die NPA fordert außerdem die Freilassung politischer Häftlinge und Schadenersatz für die Opfer der von den Soldaten der regulären Streitkräfte während der Diktatur von Ferdinando Marcos verübten Gräueltaten. (PA) (Fidesdienst, 12/2/2004 - 27 Zeilen, 263 Worte)


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