ASIEN/PAKISTAN - Muslime und Christen fordern nach gemeinsamem Gebet zu Toleranz auf: Einstimmige Verurteilung des Terrorismus und Verpflichtung zum Engagement für Frieden und Versöhnung

Montag, 9 Februar 2004

Multan (Fidesdienst) – Bei einem gemeinsamen Gebetstreffen verurteilten Muslime und Christen jede Art des Terrorismus und forderten zu Toleranz und harmonischem Zusammenleben auf. Diese Botschaft erscheint nach dem von zwei muslimischen Extremisten am 15. Januar auf die Bücherei der Bible Society in Karachi (Südpakistan) verübten Bombenanschlag, bei dem 15 Menschen verletzt wurden, von besonderer Bedeutung.
An der Veranstaltung in den Räumlichkeiten der Diözese Multan nahmen zahlreiche muslimische Religionsführer, darunter auch der bekannte Ulama Qari Mohammad Hanif Jalandhri, sowie christliche Religionsvertreter, darunter der Vorsitzendes der bischöflichen Kommission für den interreligiösen Dialog, Bischof Andrew Francis von Multan, teil. Die Veranstaltungsteilnehmer meditierten gemeinsam über Ausschnitte aus der Bibel und aus dem Koran. Gemeinsam wünschten sich die Anwesenden, darunter auch zahlreiche christliche und muslimische Laiengläubige mit den Worten des heiligen Franz von Assisi: „Herr mach mich zu einem Instrument deines Friedens“.
Der muslimische Religionsführer Seyed Raza Gardezi dankte dem Bischof von Multan für die Organisation der Veranstaltung und äußerte gleichsam seine persönliche Wertschätzung für Papst Johannes Paul II, den er als unermüdlichen Förderer des Friedens und der Versöhnung bezeichnete. Mit Nachdruck verurteilte auch er den terroristischen Anschlag auf das Zentrum der Bible Society und begrüßte in diesem Zusammenhang das Engagement der christlichen Glaubensgemeinschaft des Landes. Abschließend rief auch er zu Toleranz auf.
Auch die christlichen Religionsvertreter verurteilten in ihren Ansprachen den Terrorismus und baten um gemeinsames Bemühen für ein friedliches Zusammenleben der Religionen als Grundlage für eine echte Harmonie in der Gesellschaft. Bischof Francis erklärte in seinem Beitrag, dass er das Engagement für den Dialog al Dienst an der Menschheit betrachte: dabei gehe es vor allem um die Würde und die Freiheit des Menschen als Grundlage der Christlichen Soziallehre.
Zum Abschluss der Veranstaltung entzündeten die Teilnehmer zum gemeinsamen Friedensgebet mehrere Fackeln im Zeichen der Versöhnung. (PA) (Fidesdienst, 9/2/2004 – 31 Zeilen, 314 Worte)


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