EUROPA/DEUTSCHLAND - Uganda: "Ein Krieg, den die Welt vergessen hat". Überkonfessionelle Friedensinitiative ugandischer Religionsführer bittet deutsche Bundesregierung und Kirchen um Unterstützung.

Montag, 9 Februar 2004

Aachen (Fidesdienst) - Vom 9. bis 13. Februar besuchen die Vorsitzenden der Acholi Religious Leaders' Peace Initiative (ARLPI) auf Einladung des Internationalen Katholischen Missionswerks missio in Aachen Deutschland. John Baptist Odama, Erzbischof von Gulu im Norden Ugandas, und Bischof Ameda Mollo Ochola II von der Anglikanischen Kirche werden in einer Reihe von Gesprächen mit Politikern und Vertretern der Kirchen über die aktuelle Situation im Norden Ugandas informieren und um Unterstützung bei der Suche nach einerfriedlichen Lösung des seit über 18 Jahren andauernden Konfliktes zwischen den Rebellen der Lord Resistance Army (L.R.A.) und der ugandischen Armee bitten.
In der von der LRA vertretenen Ideologie vermischen sich religiöser Elemente aus dem Christentum und dem Islam mit Elementen der afrikanischen Stammesreligionen. Aus diesem Grund engagieren sich auch die Religionsführer der Region im Rahmen der ARLPI durch Verhandlungen mit den Guerillaeinheiten aktiv für den Frieden. Zu den religiösen Aspekten des Konflikts kommen ethnische Elemente hinzu. Bei den Mitgliedern der LRA handelt es sich größtenteils um Acholi. Die LRS kämpft seit 1986 gegen Staatspräsident Yoweri Museveni, der 1986 durch einen Putsch an die Macht gelangt war, bei der eine Militärjunta gestürzt wurde, der größtenteils Generäle aus dem Volk der Acholi angehörten. Die ehemaligen Soldaten aus dieser Volksgruppe flüchteten in den Sudan, wo sie verschiedene Guerillabewegungen gründeten, die sich größtenteils in der LRA zusammenschlossen.
Ziele und Anliegen der Reise sollen auch im Rahmen eines Pressegespräches am: Dienstag, den 10. Februar in Berlin vorgestellt werden, an dem neben den ugandischen Religionsführern auch Pater Dr. Hermann Schalück ofm, Präsident des Internationalen Katholischen Missionswerks missio – Aachen sowie die Leiter des missio Afrika-Referats und der missio Fachstelle Menschenrechte für weitere Hintergrundinformationen zur Verfügung stehen werden. (MS) (Fidesdienst, 9/02/2004 – 27 Zeilen, 295 Worte)


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