VATIKAN - DIE WORTE DER GLAUBENSLEHRE von Don Nicola Bux und Don Salvatore Vitiello - Spanien und Italien: das biologische Testament und der family day

Donnerstag, 24 April 2008

Vatikanstadt (Fidesdienst) - In diesen Stunden tritt das Gesetz über das biologiche Testament in Kraft, das „das Recht, sich einen würdevollen Tod zu wählen“ vorsieht (sic!).
Wenn hier auch nicht der richtige Ort ist, eine detaillierte Analyse über den Gesetzesentwurf anzustellen, so ist es doch nötig, das Anhalten der relativistischen Verirrung aufzuzeigen, die seit einigen Jahren diese Land charakterisiert. Eine Verirrung, die den effektiven Gefühlen des katholischen spanischen Volkes nicht entspricht, aber die durch die Medien und ideologisch erzwungen ist durch eine Idee von Politik, die sich im Bezug auf den Willen des Volkes als determinierend und nicht als determiniert ansieht.
Wenn der „Zapatero-Laienwind“ nunmehr aufgehört hat zu wehen, so sieht man doch die Folgen dieses Windes und man wird sie auch weiter sehen, solange nicht mit absoluter Offensichtlichkeit erschien, dass jede gesetzliche Maßnahme, die sich gegen den Menschen richtet, sich am Ende gegen die Gesellschaft selbst richtet und den Zusammenhalt der gesamten Nation gefährdet.
Diese Feststellung allein reicht aus, um die Unterordnung der Person unter den Staat zu offenbaren, die für bestimmte Ideologien laizistischen Stiles typisch sind.
Wie der Katechismus der katholischen Kirche sagt: Die direkte Euthanasie besteht darin, daß man aus welchen Gründen und mit welchen Mitteln auch immer dem Leben behinderter, kranker oder sterbender Menschen ein Ende setzt. Sie ist sittlich unannehmbar. Eine Handlung oder eine Unterlassung, die von sich aus oder der Absicht nach den Tod herbeiführt, um dem Schmerz ein Ende zu machen, ist ein Mord, ein schweres Vergehen gegen die Menschenwürde (vgl KKK Nr. 2277).
Italien hat ein große Aufgabe: der Damm sein, der die selbstzerstörerische Welle Europas eindämmt. Der alte Kontinent ist in einen „Hass auf sich selbst“ verfallen, wie der damalige Kardinal Joseph Ratznger es ausdrückt. Er bewegt sich in scheinbar unaufhaltsamer Weise auf den „Abschied von der Geschichte“ zu (vgl. Pera-Ratzinger, „Senza radici, Milano 2005)
Italien muss und kann wie so oft in der Geschichte das Laboratorium des ethischen Wiedererwachens Europas darstellen: den Ort, den Raum von Reflexion und Kultur, in dem mit Kraft und Überzeugung wieder gesagt wird, dass der Mensch absolut unverfügbar für jede Art von Manipulation ist. Das Leben, der Tod, die Familie, die Erziehung sind keine Werte, die den Gesetzen der Menschen oder Regierungen untergeordnet werden können. Sie gehorchen der Würde und der Struktur des menschlichen Wesens selbst, und die Gesetze können nichts anderes tun, als diese Unverfügbarkeit anzuerkennen und zu fördern.
Um auf diese große Aufgabe von historischer Tragweite zu antworten, hat Italien nur einen Weg vor sich: die Familie.
Ohne das wichtige Erbe des Family day zu verschleudern, bei dem Vorschläge und Personen erschienen sind, die der Familie und mit ihr der Gesellschaft und dem Gemeinwohl neue Kraft verleihen können, ist es notwendig, die natürliche und öffentliche Institution der Familie wieder ins Zentrum der sozialen, politischen und wirtschaftlichen Aufmerksamkeit des Landes zu stellen.
Jede Initiative zu Gunsten der Familie ist in Wirklichkeit eine Initiative zu Gunsten der ganzen Gesellschaft, denn innerhalb der Familie werden Werte geschützt und gefördert, auf die die gesamte Gesellschaft sich gründet: das Leben, die Erziehung, die gegenseitige Annahme, die Solidarität, Assistenz für die Schwachen und Alten, d all das, was es an Gutem die humanistische und christliche Kultur hervorgebracht hat.
Man möge die wichtige Intuition des Family day nicht verlieren, der in den Mittelpunkt der Debatte die Familie gestellt hat: nur durch sie kann sich Italien wirklich verändern, wieder wachsen und mit der Zeit ein kulturelles Laboratorium werden, das fähig ist, sich selbst und ganz Europa neue Antworten zu geben. Damit sich der alte Kontinent „nicht von der Geschichte verabschiedet“ (Fidesdienst 24/4/2008; Zeilen 42, Worte 527)


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