AFRIKA/SIMBABWE - „Die internationale Staatengemeinschaft muss der Gewalt ein Ende setzen“: Appell der Bischöfe des Südlichen Afrika

Dienstag, 13 Mai 2008

Harare (Fidesdienst) - Die Bischöfe von Südafrika, Botswana und Swaziland, die sich in der Southern African Catholic Bishops’ Conference (SACBC) zusammenschließen, lancieren einen Appell mit der bitte um internationale und regionale Druckausübung „um den systematischen Einschüchterungen, der Gewalt und der Folter in Simbabwe ein Ende zu setzen“. Dies geht aus einer vom SACBC-Vorsitzenden, Erzbischof Buti Tlhagale von Johannesburg, unterzeichneten Verlautbarung hervor, die dem Fidesdienst vorliegt.
Nach Ansicht der Bischöfe ist vor dem Hintergrund von Gewalt und Einschüchterung „das gegenwärtige politische und soziale Klima nicht günstig für die Durchführung freier und transparenter Wahlen“. In Simbabwe soll an einem noch festzulegenden Datum eine Stichwahl für das Amt des Präsidenten stattfinden (vgl. Fidesdienst vom 12. mai 2008). „Der Erzbischof von Durban, Kardinal Wilfrid Napier besuchte vor kurzem Simbabwe und konnte dort Augenzeugenberichte über systematische Gewalt, Einschüchterungen und Folter sammeln. Die Opfer der Gewalt erklärten, dass es sich bei den Verantwortlichen um die Mitglieder der Armee Simbabwes, der Polizei, der Central Intelligence Organization (CIO), der Kriegsveteranen und der Jugendmilizen aber auch um einfache Kriminelle handelt“, heißt es in der Verlautbarung. „Von diesen Menschenrechtsverstöße sind nicht nur diejenigen betroffen, von denen man vermutet, dass sie ihre Stimme der Opposition gegeben haben, sondern auch diejenigen, die an der Wahl als Wahlhelfer beim Auszählen der Stimmen teilgenommen haben.“
Die Bischöfe denunzieren eine „Terrorherrschaft“, die „viele Tote, willkürliche Gewalt und die flucht von ganzen Familien aus ihren Wohnungen und Dörfern mit sich bringt“.
„Die Menschenwürde wohnt jedem Menschen inne, unabhängig von seiner politischen Zugehörigkeit, und muss respektiert werden. Ich appelliere an alle politischen Parteien mit der bitte ihre Anhänger im Zaum zu halten und die Gewalt zu stoppen“, so Erzbischof Tlhagale, der auch um die unverzügliche Entsendung von internationalen Wahlbeobachtern bittet, die einen korrekten Verlauf der Stichwahl gewährleisten sollen.
„Ich lade alle Bürger Simbabwes ein, sich an die Hoffnung zu erinnern, mit der sie an der Wahl im März teilgenommen haben und die auch in dem Dokument „Simbabwe, wie wir es uns wünschen“ (vgl. Fidesdienst vom 29. März 2007) zum Ausdruck gebracht wurde. Sie bitten alle, das in ihrer Macht stehende zu tun, damit Simbabwe wieder den ihm zustehenden Platz in der Familie der Nationen einnimmt, so Erzbischof Tlagale. (LM) (Fidesdienst, 13/05/2008 - Zeilen, Worte)


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