ASIEN/MYANMAR - Eine Tragödie, deren Ausmaß die Tsunamikatastrophe übertrifft: Erste Hilfsmaßnahmen für die Opfer des Zyklons „Nargis“ auf den Weg gebracht

Dienstag, 6 Mai 2008

Yangon (Fidesdienst) - Über 15.000 Tote, 30.000 Vermisste: eine Tragödie, die, was die Anzahl der Opfer anbelangt, die stetig steigt, das Ausmaß der Tsunamikatastrophe übertreffen könnte, wie internationale Beobachter vermuten. Der Zyklon „Nargis“, der am vergangenen 3. Mai das Zentrum und den Süden Myanmars heimsuchte (insbesondere das Delta des Flusses Irrawaddy) verursachte dort katastrophale Schäden, deren gesamtes Ausmaß noch nicht bekannt ist. Was bereits feststeht ist, das ganze Dörfer ausgelöscht wurden und die Hilfen, nicht zuletzt auch aus politischen Gründen, nur langsam auf den Weg gebracht werden können: die Militärregierung genehmigt bisher nur Hilfsprogramme der Vereinten Nationen und von Nichtregierungsorganisationen und nur mit Vorbehalt die von verschiedenen Ländern angebotene Hilfe. Zur Verteilung der Hilfsmittel an die von dem Sturmwind betroffenen Menschen werden die Helfer mit dem Regime über die Einreise in birmanisches Staatsgebiet verhandeln müssen.
Unterdessen trafen sich Vertreter der Hilfswerke der Vereinten Nationen und anderer internationaler Einrichtungen in Bangkok (Thailand) zur Koordinierung der Hilfsmaßnahmen. Wie die Vereinten Nationen mitteilen wurde eine „Disaster Assestment and Coordination“-Einheit (UNDAC) gebildet.
Caritas Internationalis versucht unterdessen die eigenen Hilfen in Zusammenarbeit mit Caritas Myanmar zu koordinieren. Die Situation wird auch durch den Zusammenbruch der Infrastrukturen erschwert (Straßen, Stromversorgung, Telefonlinien). „Wir werden Lebensmittel, Decken, Zelte, Trinkwasser und medizinische Versorgung zur Verfügung stellen“, so Dolores Halpin Bachmann vom Nothilfe-Team bei Caritas Internationalis. „Die Nachrichten sind bruchstückhaft doch wir sind sehr besorgt. Wir wissen aus Erfahrung, dass Hilfen vor allem in den ersten Tagen wichtig sind, wenn es darum geht Menschenleben zu retten. Deshalb bitten wird die Regierung, das Möglichste zu tun, um die Arbeit der freiwilligen Helfer zu erleichtern“.
Genehmigt wurden unter anderen die Hilfsprogramme von „World Vision“ und „Action Aid“. „Über 75% der Wohnungen wurden zerstört. Es wird Tage dauern, bis wir in die betroffenen Gebiete gelangen“, so Niaz Muraza, der bei „Action Aid“ für die Region Asien zuständig ist, die bereits 30 Dörfer in der von der Naturkatastrophe betroffenen Region betreut.
Unterdessen gab das Regime eine Verschiebung des Referendums zur Verfassungsänderung in den betroffenen Gebieten bekannt. Die Volksbefragung sollte am 10. Mai stattfinden und wurde in 47 Bezirken auf den 24. Mai verschoben. Erstmals seit 20 Jahren sind die Bürger des Landes gebeten, ihre Stimme abzugeben, obschon sich im Grunde bereits die Zustimmung für eine von der Regierung beschlossenes Normengefüge im Hinblick auf die für 2010 geplanten Wahlen abzeichnet. (PA) (Fidesdienst, 06/05/2008 - 36 Zeilen, 403 Worte)


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