Afrika/D.R. Kongo - „Wir sind hier, um von euch die Hoffnung zu lernen“. Besuch von Kardinal Patrick O’Brian, Primas von Schottland, in der Erzdiözese Bukavu

Dienstag, 27 Januar 2004

Bukavu (Fidesdienst) – Zur großen Freude der Gläubigen in der Demokratischen Repubblik Kongo hat Kardinal Keith Michael Patrick O’Brian, Primas von Schottland und Erzbischof von Saint Andrews an Edinburgh, die Demokratische Republik Kongo als Ziel seiner ersten Auslandsreise als Kardinal ausgewählt. Wie Radio Maria malkia wa Amani aus Bukavu dem Fidesdienst mitteilt, „ist Kardinal O’Brian am 26. Januar in Begleitung des Direktors von Caritas Schottland (SCIAF), Pfarrer Paul Chitnis, in Bukavu angekommen, wo er von Erzbischof Kambale Mbogha von Bukavu empfangen wurde“. Erzbsichof Mboga brachte die Freude der Bevölkerung über den Besuch des Kardinals und „Kirchenfürsten“ zum Ausdruck, der „als Botschafter des Friedens und der Hoffnung“ in eine gemarterte Region kommt.
Kardinal O’Brian besuchte das Grab der früheren Erzbischöfe von Bukavu, die sich stets für den Frieden in der Region eingesetzt hatten: Erzbischof Munzihirwa (der am 29. Oktober 1996 in Bukavu ermordet wurde) und Erzbischof Emmanuel Kataliko (der am 4. Oktober 2000 bei einer Versammlung der afrikanischen Bischöfe in Rom plötzlich verstarb). Nachdem Kardinal O’Brian das Grab der Bischöfe gesegnet hatte wünschte er „dass ihre Hingabe bis zum Tod Samen für den wahren Frieden im Kongo sein möge“.
In seiner kurzen Ansprache an die anwesenden Gläubigen fügte der Kardinal hinzu: „Eure Freunde in Schottland haben mich nach Bukavu geschickt, um euch mitzuteilen, dass sie mit euch zusammenarbeiten möchten und dabei insbesondere Menschen helfen wollen, die sich in Schwierigkeiten befinden und die geistlichen Beistand brauchen, wenn es darum geht, die das Leben jedes einzelnen Menschen zu respektieren. Wir werden euch in Zusammenarbeit mit der SCIAF materielle und spirituelle Hilfe zur Verfügung stellen. Wir sind hier, um von euch die Hoffnung zu lernen“.
Kardinal O’Brian wurde von Papst Johannes Paul II. beim letzten Konsistorium am 21. Oktober 2003 zum Kardinal kreiert. Seinen ersten Auslandsbesuch als Kardinal wollte er der Erzdiözese Bukavu abstatten, weil Caritas Schottland schon seit langem eine tiefe Freundschaft mit dem afrikanischen Erzbistum verbindet. Caritas Schottland hat in der Erzdiözese Bukavu bereits mehrere Programme zur Bekämpfung von Aids durchgeführt.
Der Besuch des Kardinals sollte die solidarischen Beziehungen mit Blick auf zukünftige Hilfs- und Austauschprogramme zusätzlich vertiefen.
In den vergangenen Jahren war die Erzdiözese Bukavu während des Bürgerkriegs Schauplatz zahlreicher Massaker und Plünderungen gewesen, die bei den Menschen tiefe Wunden hinterlassen haben; die Einwohner der Erzdiözese haben trotzdem stets entschieden versucht, die eigene Würde nicht zu verlieren. (LM) (Fidesdienst, 27/1/1004 – 38 Zeilen, 410 Worte)


Teilen: