Asien/Indien - Die Diözese Jammu-Srinagar im indischen Teil der Kaschmir-Region bereitet sich auf ihre erste Synode vor: Zeugen des Evangeliums und des Friedens in einem vom Krieg gekennzeichneten Gebiet

Montag, 26 Januar 2004

Jammu (Fidesdienst) – Während in der gemarterten Himalaya-Region Kaschmir endlich Hoffnung auf Frieden besteht, nachdem Vertreter der indischen und pakistanischen Regierung die Wiederaufnahme der Gespräche im kommenden Februar angekündigt haben, herrscht auch in der Ortskirche ein Klima der Vorfreude: die Diözese Jammu-Srinagar, die einzige Diözese im indischen Teil der Kaschmir-Region, wird bald ihre erste Synode feiern. Dies ist für die von Bischof Celestine Elampassery geleitete Diözese ein historischer Augenblick.
Zur Vorbereitung auf die Synode, die im März dieses Jahres beginnen wird, wurde ein Zentralkomitee unter Vorsitz von Pfarrer Elias Rodriques geschaffen, dessen Mitglieder vom Bischof ernannt wurden. Dem Ausschuss gehören Priester, Ordensleute, Schwestern und Laien an. Bei der ersten Sitzung des Komitees wurden bereits Pläne für die Reform der Diözesanseelsorge vorgelegt, die durch eine wirksamere Pastoralarbeit den Gemeinden ermöglichen soll, ihr christliches Leben in Fülle zu leben.
„Die katholischen Gemeinden“, so Pfarrer Rodriques im Gespräch mit dem Fidesdienst, „sollten für andere eine Quelle des Lebens sein und vom christlichen Geist in seiner Fülle Zeugnis ablegen. Nur so können die Gemeinden den Glauben in ihrem Leben verwurzeln und man beschränkt sich nicht nur auf rein rituelle Vorgänge“. Pfarrer Rodriques erinnerte auch daran, dass die Diözesansynode gemäß Paragraph 460 des Kodex des Kirchenrechts „eine Versammlung von Priestern und Gläubigen einer Ortskirche ist, die unter Leitung des Bischofs tagen“. „Wenn die Beziehungen zwischen dem Bischof und den Priestern, Ordensleuten und Laien gut ist“, so der Pfarrer, „dann wird die Synode auch gute Vorschläge und Enthusiasmus hervorbringen. Bischöfe, Priester, Ordensleute und Laien sollten sich gegenseitig schätzen und einander vertrauen, damit jeder sein Amt bestmöglich erfüllen kann. Dies ist das eigentliche Ziel jeder Synode“.
Die katholische Gemeinde in Kaschmir besteht aus rund 12.000 Katholiken. Es gibt 41 Priester, 160 Schwestern und 20 Katechisten. Insgesamt hat das Bistum Jammu-Srinagar 12 Millionen Einwohner, bei denen es sich größtenteils um Muslime handelt (70%). Außerdem gibt es Hindu, Sikh und Buddhisten. Die flächenmäßig größte indische Diözese umfasst drei Regionen: Kaschmir mit vorwiegend muslimischer Bevölkerung, Ladakh mit buddhistischer Mehrheit und Jammu, wo es ungefähr gleich viele Muslime und Hindu gibt.
(PA) (Fidesdienst, 26/1/2004 – 32 Zeilen, 365 Worte)


Teilen: