Asien/Türkei - Während der Ökumenischen Gebetswoche für die Einheit der Christen setzen die verschiedenen Konfessionen in der Türkei die „Einheit in der Verschiedenheit“ praktisch um

Donnerstag, 22 Januar 2004

Istanbul (Fidesdienst) – Trotz eisiger Temperaturen und Schnee in vielen Teilen des Landes ließen sich die Christen in der Türkei nicht von der Teilnahme an den Veranstaltungen im Rahmen der Ökumenischen Gebetswoche für die Einheit der Christen abhalten. Während der Gebetswoche, die in der Türkei vom 17. bis 24. Januar stattfindet, beteiligten sich zahlreiche Gläubige am gemeinsamen Gebet und an zahlreichen Treffen der Mitglieder der verschiedenen christlichen Glaubensgemeinschaften. Dies geht aus einem bericht des Sprechers der Türkischen Bischofskonferenz, Mgr. George Marovich, hervor. In der Türkei leben rund 120.000 katholische Gläubige, die dem lateinischen, chaldäischen, armenischen und syrischen Ritus angehören. Gemeinsam mit den Katholiken beteiligten sich Gläubige der griechisch-orthodoxen, der syrisch-orthodoxen und der armenisch-orthodoxen Kirchen an den Initiativen zur Ökumenischen Gebetswoche.
Jeweils um 18 Uhr findet jeden Tag von den verschiedenen Konfessionen abwechselnd organisiertes Gebet statt. Im Mittelpunkt steht dabei das offizielle Thema der Gebetswoche „Meinen Frieden hinterlasse ich euch“. In den verschiedenen Kirchen beten führende Kirchenvertreter, Ordensleute und Gläubige aller Konfessionen gemeinsam. Mgr. Marovich erklärt hierzu: „Die Menschen kommen zwar nicht in Massen, aber die Zahl der Teilnehmer ist im Vergleich zu den vergangenen Jahren gestiegen. Zum Abschluss der Gebetswoche wird am 24. Januar ein gemeinsames Gebet in der griechisch Orthodoxen Kathedrale stattfinden, an dem auch der Metropolit teilnehmen wird.“
„In der Türkei“, so Mgr. Marovich gegenüber dem Fidesdienst, „ist man sich des liturgischen und geistlichen Reichtums der verschiedenen Riten und Konfessionen bewusst, weshalb sie auch jeweils gefeiert und nicht dem Kriterium einer Uniformierung unterworfen werden. ‚Die Einheit in der Verschiedenheit’ ist ein Prinzip, das von den Christen in der Türkei täglich umgesetzt wird. Die auf dem Weg der Ökumene noch bestehenden Schwierigkeiten hindern die Christen in der Türkei nicht daran, gute Beziehungen zu einander zu pflegen“.
Von den 66 Millionen Einwohnern sind 98% Muslime und nur 0,6 Christen. Viele Christen bekennen sich jedoch nicht öffentlich zu ihrem Glauben. Christen sind weder für Ämter im Parlament noch für die militärische Karriere zugelassen. (PA) (Fidesdienst, 22/1/2004 – 33 Zeilen, 346 Worte)


Teilen: