Asien/Irak - Nicht nur Attentate gefährden die Stabilität: Irak von organisierter Kriminalität bedroht

Montag, 19 Januar 2004

Bagdad (Fidesdienst) – „Die Stabilität ist hier nicht nur durch Attentate im großen Stil, wie es erst gestern wieder verübt wurde, gefährdet“, so ein Beobachter aus den Kreisen der Ortskirche im Gespräch mit dem Fidesdienst zu dem am Sonntag, den 18. Januar auf das Hauptquartier der westlichen Koalition in Bagdad verübte Attentat, bei dem 25 Menschen starben. „Die irakische Bevölkerung leidet immer noch unter dem Treibstoff- und Heizölmangel. Die Menschen wissen nicht, wie sie ihre Wohnungen heizen sollen und einen vollen Tank kann sich niemand leisten: der Benzinpreis (sofern es Benzin gibt) ist von 1 Euro auf gegenwärtig 12 Euro angestiegen“, so die Beobachter.
„Unter der Unsicherheit leidet auch die Arbeit der Kirche“, so die Beobachter. „Pfarreien und Ordinariate sind gezwungen, sich mit privaten Sicherheitskräften gegen Überfalle zu schützen. Außerdem müssen eigene Stromgeneratoren mit Treibstoff betrieben werden, weil es in vielen Landesteilen keine Stromversorgung gibt.“
Unterdessen hat auch das organisierte Verbrechen zugenommen: inzwischen gibt es spezialisierte Banden, die Menschen entführen. „In den vergangenen Monaten wurden wiederholt Ärzte, Anwälte und wohlhabende Geschäftsleute entführt. Die Familien mussten für ihre Freilassung Lösegeld bezahlen. Leider sind nicht alle Entführten nach Hause zurückgekehrt. Weite Teile des Landes werden zu einem fruchtbaren Boden für das organisierte Verbrechen, das vielleicht auch Beziehungen zum Ausland unterhält. (LM) (Fidesdienst, 19/1/2004 – 20 Zeilen, 218 Worte)


Teilen: