AFRIKA/COTE D’IVOIRE - „Sorgt für eine ehrliche und transparente Wahl“: Appell der Bischöfe nach der Bekanntgabe des Datums der Präsidentschaftswahl

Mittwoch, 16 April 2008

Abidjan (Fidesdienst) - „Nun, da das Datum der Wahl bekannt ist, möchten wir die ivorischen Bürger dazu auffordern, die Wahl in aller Ruhe vorzubereiten und dafür zu sorgen, dass sie ehrlich und transparent ist“. Mit diesem Appell wendet sich der stellvertretende Vorsitzende der Bischofskonferenz, Erzbischof Barthelemy Djabala, im Namen der ivorischen Bischöfe am Rande eines Treffens mit dem Präsidenten der Demokratischen Partei von Cote d’Ivoire (PDCI), Henri Konan Bedie, an die Bürger des Landes. Bedie bewirbt sich bei den Wahlen, die für den 30. November vorgesehen sind, um das Amt des Präsidenten. Das Datum der Präsidentschaftswahl, die bereits mehrmals verschoben wurde, wurde am 14. April nach einer außerordentlichen Sitzung der Regierung bekannt gegeben, nach einer Absprache zwischen dem Präsidenten Laurent ‚Gbagbo, dem Premierminister Guillaume Soro und den beiden Oppositionsführern Konan Bedie und Alassane Oattara. Die letzteren hatten den Premierminister darum gebeten, „als unparteiischer Schiedsrichter bei der Organisation der Wahl einzutreten“, wie ein Sprecher der Regierung mitteilte.
Die Bekanntgabe des Datums der Wahl wurde im Land positiv aufgenommen. Man betrachtet die Wahl als entscheidenden Schritt im Prozess der Stabilisierung des Landes, der mit den Vereinbarungen von Ouagadougou im März 2007 auf den Weg gebracht wurde (vgl. Fidesdienst vom 5. März 2007). Aufgrund der Vereinbarungen sollte die Wahl bereits Anfang 2008 stattfinden. Das Datum wurde verschoben, damit vollständige Wahllisten erstellt werden können. Damit wurde das Statistikamt des Landes beauftragt, das mit einer französischen Firma zusammenarbeiten soll, die die elektronischen Personalausweise liefern wird.
Auch die katholische Kirche begrüßte die Bekanntgabe des Wahltermins: „Wir freuen uns darüber“, so der stellvertretende Vorsitzende des Bischofskonferenz. Erzbischof Djabala betonte in diesem Zusammenhang, dass sich die Kirche in den Dienst der ganzen Bevölkerung stellt, sowohl der Christen als auch der Nichtchristen. Das Treffen mit dem Vorsitzenden der PDCI habe man gewünscht, weil man einen Beitrag zum Friedensprozess leisten wolle. Zuvor hatten sich die Bischöfe bereits mit Alassane Ouattara und mit Premierminister Soro getroffen.
Erzbischof Djabla betonte schließlich, dass sich die Kirche als göttliche Institution nicht in politische Angelegenheiten einmische, trotzdem jedoch verpflichtet sei, den Führungskräften eines Landes dabei zu helfen, dass es gelingt die Rechte des Menschen und die Würde des nach dem Abbild Gottes geschaffenen Menschen zu respektieren.
Cote d’Ivoire versucht einen Weg aus der schlimmsten Krise in der Geschichte des Landes zu finden, die im September 2002 ausbrach, als das Land sich nach einem gescheiterten Staatsstreich in zwei Teile spaltete: der Nordwesten wurde von den Rebellen der „Forces Nouvelles“ kontrolliert. Durch das Eingreifen der internationalen Staatengemeinschaft konnte der Konflikt beendet werden. Die Situation blieb jedoch über Jahre hinweg unverändert. Erst seit den Vereinbarungen von Ouagadougou begann die Rückkehr zur Normalität. (LM) (Fidesdienst, 16/04/2008 - 39 Zeilen, 352 Worte)


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