OZEANIEN/AUSTRALIEN - „Die Gewinnung von Treibstoff aus Getreide ist unmoralisch, so lange es immer noch Menschen gibt, die an Hunger sterben!“: Caritas engagiert sich für die Bekämpfung der Lebensmittelkrise in Asien

Dienstag, 15 April 2008

Sydney (Fidesdienst) - Auf die Appelle der internationalen Institutionen zur Bekämpfung der Lebensmittelkrise in vielen Ländern Asiens - nach dem Anstieg der Preise für Grundnahrungsmittel wie Reis und Getreide (vgl. Fidesdienst vom 14. April 2008) reagiert Caritas Australien. Das kirchliche Hilfswerk gab bekannt, man werde sich künftig vor allem in den südostasiatischen Ländern engagieren.
Der Leiter der Caritas Jack de Groot betonte in diesem Zusammenhang, dass viele Entwicklungsländer immer noch unter Unterernährung leiden und dass die jüngsten volkswirtschaftlichen Entwicklungen und steigende Inflationsraten zudem zu einer Zuspitzung der Lage beitragen. „Gegenwärtig gibt es 40-mal mehr Menschen, die an Unterernährung leiden, als Australien Einwohner hat. Und wenn Regierungen, internationale Institutionen, Nichtregierungsorganisationen und Bürgerinitiativen nicht ihren Teil dazu beitragen, dann wird die Lebensmittelsituation sich weiter verschlechtern“. De Groot erinnerte auch an die Auswirkungen des Klimawandels und daran, dass die derzeitige Lebensmittelkrise zum Teil auch eine Folge der Herstellung so genannter Bio-Treibstoffe ist. „Die Gewinnung von Treibstoff aus Getreide ist unmoralisch, so lange es immer noch Menschen gibt, die an Hunger sterben!“, so der Caritas-Verantwortliche, der auch an die von der Weltbank veröffentlichten Daten zitierte, nach denen es rund 100 Millionen potentiellen neue Arme gibt.
Caritas Australien stellte bereits Hilfsmittel für die Menschen in Osttimor und auf den Philippinen aber auch in Haiti und Malawi bereit. Damit möchte man auch erneuten Hungerunruhen vorbeugen. Die Lebensmittelsicherheit müsse eine Priorität sein, so der Caritas-Direktor, der damit die Meinung der größten internationalen Institutionen teilt. In diesem Sinn sei auch die australische Regierung aufgeforderte, diese als wichtigen Punkt in die eigene Agenda aufzunehmen. (Fidesdienst, 15/04/2008 - 26 Zeilen, 282 Worte)


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