AMERIKA/BRASILIEN - Lebenschutz, Korruption in der Politik, Jahr des Katechismus und Richtlinien zur Evangelisierung stehen im Mittelpunkt der Vollversammlung der Bischofskonferenz

Freitag, 11 April 2008

Itaci (Fidesdienst) - Die Brasilianischen Bischöfe versammeln sich in Itaci zu ihrer 46. Vollversammlung. Dabei bekräftigen sie erneut die eigenen Position zum Schutz des menschlichen Lebens von der Zeugung bis zum natürlichen Ende. In diesem Sinne veröffentlichten sie auch eine Verlautbarung mit Titel „Erklärung zum Schutz des menschlichen Lebens“, in der sie vor allem die Legalisierung von Abtreibungen ablehnen „die sie als moralisch nicht akzeptierbar bezeichnen, da es zu viel Opfer gibt: zum einen die getöteten Kinder und zum anderen die Mütter, die oft unter psychischen folgen leiden. Alle, die sich gegen eine Abtreibung entschieden haben, verdienten die „Unterstützung der Kirche“.
Im Hinblick auf die wissenschaftliche Forschung fordern die Bischöfe den „Respekt der unveräußerlichen Prinzipien des menschlichen Lebens, des Naturrechts, und des Gebots ‚du sollst nicht töten’“ In diesem Sinne lehnen sie auch die Nutzung von Embryonen zu wissenschaftlichen Zwecken ab. Allgemein fordern die Bischöfe die Diözesen und Pfarrgemeinden „zu konkreten Gesten für das Leben“ auf.
In einer weiteren Verlautbarung äußern sich die Bischöfe zu den diesjährigen Wahlen. Darin denunzieren sie vor allem Korruption „auf persönlicher Ebene und in den Einrichtungen“. Als Kriterien zur Entscheidung bei der Stimmabgabe nennen sie deshalb: Achtung des kulturellen und religiösen Pluralismus, ethisches Verhalten der Kandidaten, Engagement für den Schutz der Familie und des Leben sowie für Bildung und Gesundheit. Außerdem müsse man von dem Kandidaten Ehrlichkeit, Kompetenz, Transparenz und Bereitschaft zum Engagement für das Gemeinwohl verlangen.
Zur Verlautbarung „Richtlinien für die Evangelisierung“ erklärt der Vorsitzende der für die Redaktion dieser Verlautbarung verantwortlichen Kommission, Bischof Celso Andonio de Queiros: „Die Billigung solcher Richtlinien fügt sich in die Geschichte der Brasilianischen Bischofskonferenz ein und berücksichtigt dabei auch die Anweisungen der Konferenz von Aparecida. Die Neuheit dieses Dokuments besteht vor allem darin, dass die Kirche ihr Bewusstsein von der eigenen Sendung als missionarische Kirche auf den neusten Stand bringt“.
Im Verlauf der Vollversammlung beschlossen die Bischöfe auch ein „Jahr der Katechese“ in Brasilien. Höhepunkt soll die „Dritte Brasilianische Woche der Katechese“ sein, die vom 7. bis 11. Oktober 2009 in Itaci unter dem Motto „Katechese, Weg zur Jüngerschaft“ stattfinden wird.
Abschließend erklärten sich die Bischöfe solidarisch mit den Bischöfen, die wegen ihres Engagements für Idnios, Frauen, Kinder und Jungendliche und Opfer des Menschenhandels, bedroht werden, (darunter Bischof Erwin Kräutler aus der Prälatur Xingu, Bischof José Luiz Azcona Bello aus der Prälatur Marajo und Bischof Flavio Giovenale aus der Diözese Abaetetuba). (RG) (Fidesdienst, 11/04/2008 - 39 Zeilen, 471 Worte)


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