AFRIKA/UGANDA - Im Rahmen einer feierlichen Zeremonie unterzeichnen Regierung und Rebellen ein definitives Friedensabkommen

Donnerstag, 10 April 2008

Kampala (Fidesdienst) - Im Beisein von 200 Gäste unterzeichnet die ugandische Regierung und die Rebellen der Lord’s Reisistance Army (LRA) im Rahmen einer feierlichen Zeremonie ein definitives Friedenabkommen. Die Zeremonie findet in Ri-Kwangba, einem sudanesischen Ort an der Grenze zur Demokratischen Republik Kongo (RCD) statt, wo sich einer der im Rahmen frührer Abkommen festgelegten Sammelpunkte für die ehemaligen LRA-Rebellen befindet. An einer zweiten Zeremonie, die am 15. April in Juba, der Hauptstadt des Südsudan stattfindet, nimmt der ugandische Staatspräsident Yoweri Museveni teil.
Stellvertretend für die Rebellen unterzeichnet der LRA-Anführer, Joseph Kony, der aus Sicherheitsgründen darauf bestand, dass die Zeremonie in Ri-Kwangba stattfindet. Gegen Kony erließ das Internationalen Strafgericht wegen Kriegsverbrechen einen Haftbefehl. “Eine Delegation der LRA hat mir gegenüber versichert, dass Kony sich bereits in Ri-Kwangba aufhält und zur Unterzeichnung des Friedensabkommens bereit ist“, so Riek Machar, stellvertretender Präsident des Sudan und Regierungschef des Südsudan, der die Mittlergruppe für Norduganda leitete, dem auch Vertreter der römischen Basisgemeinschaft Sant’Egidio angehören.
Zur Lösung der Probleme im Zusammenhang mit dem Haftbefehl gegenüber dem ehemaligen Rebellen-Führer schlug die ugandische Regierung vor, Kony vor einer Sonderabteilung des Höchsten Gerichtshofs in Kampala zur Verantwortung zu ziehen.
An der Zeremonie in ri-Kwangba nehmen auch Vertreter der Acholi-Gemeinden in Europa, Kanada und den Vereinigten Staaten, sowie örtliche Religionsvertreter, darunter auch Vertreter der katholischen Glaubensgemeinschaft teil. Dem Volk der Acholi gehören sowohl die Rebellen als auch ihre Opfer an.
Mit dem Friedensabkommen soll ein seit zwanzig Jahren andauernder Krieg im Norden Ugandas zu Ende gehen, bei dem zehntausende Zivilisten starben und 1,5 Millionen Binnenflüchtlinge ihre Heimat verlassen mussten. (LM) (Fidesdienst, 10/04/2008 - 27 Zeilen, 270 Worte)


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