AMERIKA/MEXIKO - Bischöfe zur Bekämpfung von Aids: „Eine so schwere Aufgabe erfordert ein Vorgehen mit vereinten Kräften“

Freitag, 4 April 2008

Mexiko City (Fidesdienst) - Die Mexikanischen Bischöfe veröffentlichten am Rande ihrer Vollversammlung eine Verlautbarung zum besonderen pastoralen Augenmerk für das Drama der Menschen, die HIV-infiziert oder an Aids erkrankt sind. Dieses Phänomen bezeichnen die Bischöfe als „eine der größten Krisen des Gesundheitswesens, der Sicherheit und der menschlichen Entwicklung, denen unser Planet jemals gegenüberstand“, denn die Krankheit täte Millionen von Menschen, nehme den Familien ihre Stabilität, mache Millionen von Kindern zu Waisen und bedrohe die gesellschaftliche und wirtschaftliche Struktur der Gemeinschaft.
„HIV ist nicht nur ein Virus, das Immunsystem der Patienten angreift“, so die Bischöfe in ihrer Verlautbarung, „sondern ein komplexes soziales Problem, von dem nicht nur Menschen betroffen sind, die HIV-infiziert oder an Aids erkrankt sind, sondern auch deren Familien und die ganze Gemeinschaft“. Deshalb müsse man wirkkräftige Antworten finden. In diesem Sinn bezeichnen sie auch die Förderung von sozialer Gerechtigkeit als „entscheidenden Faktor bei der Bekämpfung des Problems“. Doch es bleibe noch viel zu tun, so die Bischöfe weiter, wie zum Beispiel „Schutz, Unterstützung und Gewährleistung von Rechten für alle, die mit HIV leben oder an Aids erkrankt sind. Ebenso müsse die staatliche Politik einen so genannten ‚universalen Zugang’ garantieren, der über den Zugang zu antiretroviralen Medikamenten hinausgeht“.
Die Mexikanischen Bischöfe wollen auf der Grundlage der Beschlüsse der V. Generalkonferenz von Aparecida auch Pastoralprogramme für HIV-infizierte Personen entwickeln „und eine verständnisvolle und barmherzige Begleitung und den Schutz der Rechte der Infizierten gewährleisten. Dabei sollen auch Information, Aufklärung und Prävention anhand von ethischen Kriterien gefördert werden, vor allem unter jungen Menschen, damit ein Bewusstsein davon entstetht, dass diese Pandemie eingedämmt werden muss“.
Bereits 2005 hatte die Kommission für Soziales der Mexikanischen Bischofskonferenz die Kampagne „Hoffnung auf Leben“ auf den Weg gebraucht, mit der die katholische Kirche „zum Kampf gegen das Virus und die Diskriminierung beitragen möchte“. Mit ihrer Aktion wenden sich die Bischöfe insbesondere an die katholischen Gläubigen, unter denen eine Solidaritätsbereitschaft und der Respekt gegenüber HIV-Infizierten und Aidskranken gefördert werden sollen.
Außerdem wünschen sich die Bischöfe eine ökumenische Zusammenarbeit bei der Bekämpfung von Aids und eine „Koordinierung mit anderen Christen, die sich für betroffene Menschen engagieren oder dies künftig tun wollen“. „Unsere Tätigkeit“, heißt es in der Verlautbarung, „ist offen und bemüht sich um den Beitrag anderer Organismen der Gesellschaft, die sich für dieselben Ziele einsetzen oder auch um den Beitrag von Regierungseinrichtungen“, denn „eine so schwere Aufgabe wie die Bekämpfung von Aids erfordert ein Vorgehen mit vereinten Kräften.“ (RG) (Fidesdienst, 04/04/2008 - 37 Zeilen, 414 Worte)


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