EUROPA/ITALIEN - „Ricordando Karol“: Zum dritten Todestag von Papst Johannes Paul II. erinnert sich sein persönlicher Sekretär in einem neu aufgelegten Buch

Mittwoch, 2 April 2008


Rom (Fidesdienst) - Drei Jahre nach dem Tod von Papst Johannes Paul II. und anlässlich der Veröffentlichung der Taschenbuchausgabe des Buches „Ein Leben mit Karol“ von Kardinal Stanislaw Sziwisz, fand am 1. April in der römischen Kirche Santa Maria in Trastevere ein Treffen unter dem Motto „Ricordando Karol“ („Im Gedenken an Karol“) statt. In dem Buch erzählt Stanislaw Dziwisz im Gespräch mit Gian Franco Sviderocoschi aus den 39 Jahren an der Seite von Karol Wojtyla, zunächst in Krakau und später in Rom, als dessen persönlicher Sekretär. Alle Redner, die bei dem Treffen das Wort ergriffen, hatten eines gemeinsam: sie erinnerten sich, inspiriert von dem Buch, an eine eigene Erfahrung, aus dem jeweils eigenen Blickwinkel, mit Papst Johannes Paul II.
Kardinal Camillo Ruini, Generalvikar des Papstes für die Diözese Rom, erinnerte an den „großen Eindruck, den diese höher gestellt Person hinterließ, die immer ein besondere Nähe vermittelte und die Möglichkeit, in seine Welt einzutreten.“ Dies gehörte für Kardinal Ruini zu den ganz besonderen Eigenschaften des Wojtyla-Papstes: höchster Würdenträger und gleichsam einfach zu sein. Der Kardinalvikar betonte insbesondere drei Eigenschaften, die den Papst kennzeichneten und seiner Meinung nach, sein „Geheimnis“ ausmachten: sein Konzept von der Zeit, weshalb für ihn keine Sekunde vergeudet war, wobei das Gebet die Zeiteinheit war und stets ein Überfluss an Energie und Gnade sichtbar wurde; die Einheit seines reichen und vielfältigen Lebens mit der Beziehung zum Vater; sein Fähigkeit, dem Gesprächspartner zuzuhören, die Kardinal Ruini vor allem bei einer persönlichen Begegnung im Jahr 1984 erfahren durfte, aus der die besondere Liebe des Papstes für die Stadt Rom und dessen berühmte Aufforderung „Habt keine Angst!“ erwuchsen.
Andrea Riccardi, der Gründer der Gemeinschaft Sant’Egidio erinnerte daran, dass Papst Johannes Paul II. ganz besonders verstanden hatte, dass nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil der Geistes vor allem das Entstehen neuer Gemeinschaften und Bewegungen begünstigte, die der Papst besonders schätzte und liebte. Ein Mann, der das ganze menschliche Leiden - mit dem Körper und mit der Seele - erfasste und mehr als alle anderen die Unruhe der modernen Zeit verstand und so die Grundlagen für eine mutigere, freiere und jüngere Kirche schuf.
Mgr. Slawomir Oder, Postulator des Selig- und Heiligsprechungsprozesses für Papst Johannes Paul II., berichtete von seiner gegenwärtigen Aufgabe und betonte, dass viele Briefe die Fürsprache von Papst Johannes Paul II. bezeugten, vor allem bei Heilungen von einer Krebskrankheit und Schwangerschaften bei unfruchtbaren Paaren. Beim Seligsprechungsverfahren tauche jedoch nichts Neues über den Papst auf, sondern alles, was er gelebt hatte, die Art und Weise in der er lebte, und dies alles zeige bereits seine Heiligmäßigkeit.
Kardinal Stanislaw Dziwisz, der früher persönliche Sekretär von Papst Johannes Paul II. dankte den Rednern und Gästen für die Möglichkeit des Gedenkens am dritten Todestag des Verstorbenen und betonte abschließend: „Er fehlt mir nicht, denn ich durfte ihn vierzig Jahre lang begleiten und heute begleitet er mich.“, so der Kardinal. „Er ist bei uns geblieben und ich bin mir sicher, dass er vor allem bei seinem Nachfolger ist, denn sie wahren echte Freunde“. (PC) (Fidesdienst, 02/04/2008 - 40 Zeilen, 513 Worte)


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