AFRIKA - In Cote d’Ivoire und Senegal protestieren die Menschen gegen den Anstieg der Preise für lebensnotwendige Güter

Dienstag, 1 April 2008

Abidjan (Fidesdienst) - Der Anstieg der Lebensmittelpreise und der Preise für andere lebensnotwendige Güter führt in Senegal und Cote d’Ivoire (Elfenbeinküste) zu heftigen Protesten. In beiden westafrikanischen Ländern fanden Kundgebungen statt. Mehrere Menschen wurden bei Zusammenstößen mit der Polizei verletzt, hunderte wurden festgenommen.
Am 31. März lösten in der Wirtschaftsmetropole Abidjan in Cote d’Ivoire Sicherheitskräfte durch den Einsatz von Tränengas eine Demonstration auf, an der hunderte Teilnehmer, vorwiegend Frauen teilnahmen. Die Demonstranten hatten Straßenblockaden im Stadtrandviertel Yopoungon errichtet, mit denen sich gegen den Preisanstieg protestieren wollten: der Preis für ein Kilo Fleisch war innerhalb von drei Tagen von 700 CFA (1,68 Dollar USA) auf 900 CFA (2,16 Dollar USA) angestiegen. Im selben Zeitraum stieg der Milchpreis von 600 CFA (1,44 Dollar) auf 850 CFA (2,04 Dollar) an.
Am 30. März unterdrückte die Polizei in Senegal einen Protestmarsch gegen den „Anstieg der Lebenshaltungskosten“. Dabei kamen Schlagstücke mit Elektrostößen zum Einsatz. Filmaufnahmen von den Ereignissen wurden beschlagnahmt.
Der Anstieg der Benzin- und Lebensmittelpreise wirkt sich auf zahlreiche afrikanische Länder aus. In den vergangenen Monaten kam es zu Protesten in Kamerun, Burkina Faso, Mosambik und Mauretanien. Der Anstieg der Preise für Agrarprodukte steht in direktem Zusammenhang mit dem Anstieg der Ölpreise, da diese sich auf die Produktion und den Transport der landwirtschaftlichen Produkte ausweisen. Außerdem wird trägt auch die Entwicklung von biologischen Treibstoffen zum Anstieg der Lebensmittelpreise teil, da immer mehr Ackerland für den Anbau von Produkten zur Treibstoffherstellung vereinnahmt werden.
Eine hohe Inflationsrate könnte in einem Land wie Cote d’Ivoire, das mühsam versucht eine langwierige politische Krise zu überwinden, destabilisierende Folgen haben. Ende März kam es zum Beispiel in Cote d’Ivoire zu Auseinandersetzungen zwischen den Sicherheitskräften und den Mitgliedern einer Miliz, die auf der Grundlage der Friedensvereinbarungen, ihre Waffen eigentlich abgeben sollten. (LM) (Fidesdienst, 01/04/2008 - 25 Zeilen, 367 Worte)


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